Bundesliga

Vorerst Ruhe im Verein

Die Bayern schießen sich in Wolfsburg den Frust von der Seele. Die Stimmung wird nur gut bleiben, wenn jetzt eine Siegesserie folgt.

22.10.2018

Von DPA

Gab gegen seinen Lieblingsgegner (18 Tore in 16 Partien) die Richtung vor: Robert Lewandowski. Foto: JOHN MACDOUGALL

Gab gegen seinen Lieblingsgegner (18 Tore in 16 Partien) die Richtung vor: Robert Lewandowski. Foto: JOHN MACDOUGALL

In der Welt des FC Bayern ist jetzt wieder alles in Ordnung. Das könnte zumindest denken, wer nach dem großen Rundumschlag der Vereinsführung und dem Ende der Sieglosserie dem Münchner Spieler Joshua Kimmich zugehört hat. Die Bayern-Bosse wollten mit ihrer Medienschelte nur den Druck von der Mannschaft nehmen. Die Spieler wiederum dankten ihnen das mit einem 3:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg. Schon morgen Abend (18.55 Uhr/Sky) können sie in der Champions League bei AEK Athen eine neue Siegesserie starten.

So oder so ähnlich liest sich das gut aus Sicht des deutschen Fußball-Meisters. Und so ungefähr versuchte das auch Kimmich darzustellen. „Das ist ein super Zeichen, dass der Verein sich so vor seine Spieler stellt und seine Spieler so schützt“, sagte der Nationalspieler. „Für unser Gefühl war es wichtig zu sagen: Wir halten zusammen und schützen uns gegenseitig.“

Die Sache ist nur: Ganz so einfach lässt sich die Situation des FC Bayern auch nach dem vorläufigen Ende seiner sportlichen Krise nicht beschreiben. Das zeigt sich allein daran, dass außer Kimmich niemand einen Zusammenhang herstellen wollte zwischen dem ersten Erfolg nach vier sieglosen Spielen und dem denkwürdigen Auftritt von Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Hasan Salihamidzic am Tag zuvor. „Da sag? ich nix zu“, sagte Mats Hummels kurz und knapp. Und Trainer Niko Kovac tat sogar so, als würde ihn das Ganze überhaupt nichts angehen: „Ich bin für den Sport zuständig. Für den Fußball und für die Mannschaft.“ Kovac stand nach dem Einbruch der vergangenen Wochen besonders im Blickpunkt.

Befeuert durch einige Indiskretionen aus der eigenen Kabine wurde seine Eignung als Bayern-Trainer bereits öffentlich diskutiert. An diesem Wochenende bekam er seine Mannschaft wieder in die Spur. Das 3:1 in Wolfsburg durch Tore von Robert Lewandowski (30./48.) und James Rodriguez (72.) war ein souveräner Auftritt, zumal dieses Spiel nach der Gelb-Roten Karte für Arjen Robben (57.) und dem 1:2 von Wout Weghorst (63.) noch einmal hätte kippen können. „Das ist das, was ich erwarte“, sagt Kovac. „Dass sich jeder zerreißt und alles gibt für diesen Klub und diese Mannschaft. Wir haben gezeigt, dass der FC Bayern München neben spielerischen Qualitäten auch kämpferische Qualitäten aufweist.“

Warum die Vereinsführung ihren Trainer nicht besser geschützt hat, war eine der Fragen vor diesem Spiel. Spätestens seit der öffentlich verheerend aufgenommenen Pressekonferenz der Bosse kann man allerdings auch fragen: Wie erfolgreich soll die Arbeit eines Trainers sein, wenn sie ständig von dem strategisch fragwürdigen Vorgehen einer Führung begleitet wird. Rummenigge und Hoeneß haben die Position von Kovac allein schon durch den unprofessionellen Verlauf der Trainersuche im Frühjahr geschwächt. Dass am Ende der Personalplanung in diesem Sommer die eine oder andere Lücke im Kader und die erneut versäumte Verjüngung dieser in die Jahre gekommenen Mannschaft stand, kam für den Nachfolger von Jupp Heynckes erschwerend hinzu. dpa

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Erstellt:
22.10.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 30sec
zuletzt aktualisiert: 22.10.2018, 06:00 Uhr

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