Um den einheitlichen Blumen-Look über der Silberburg kümmert sich die Stadtgärtnerei

Es ist das einzige Haus am Marktplatz, das mit so einheitlicher Blütenpracht prunken kann. „Es sieht einfach toll aus“, erzählt Ingo Dreyer, der in der Silberburg arbeitet, „viele Leute fragen mich, was das für Blumen sind.“ Doch wie kann es sein, dass auf immerhin zwei Stockwerken jedes der 22 Fenster genau gleich aussieht? Wie haben sich die Bewohner geeinigt? Und wie bekommen sie es hin, dass selbst in Urlaubszeiten täglich gegossen wird? Des Rätsels Lösung: Beide Etagen werden von der Stadt Tübingen genutzt, hier ist die Stadtkämmerei einquartiert. Aber sind es auch die Haushalts-Sachbearbeiter, die sich um die Blumen vor ihren Fenstern kümmern? Sie sind es nicht. Um das Gießen kümmert sich nämlich Sarah Hönle von der Stadtgärtnerei Tübingen. Die 23-jährige Gärtnerin gießt seit knapp zwei Jahren die Blumen in der Silberburg. „Ich brauche etwa 45 bis 60 Minuten für alle Blumen“, erklärt sie. „Alle Kästen haben einen Wasserspeicher, so dass die Pflanzen durch ihre Wurzeln selber ihr Wasser holen können und nur alle zwei Tage gegossen werden müssen.“ Jedes Jahr werden die Blumenkästen der Stadtkämmerei mit anderen Blumenarten bepflanzt – der Abwechslung zuliebe. Wegen der Wärme werden die Pflanzen bereits morgens gegen halb acht Uhr gegossen, so geraten die Tische und Stühle der Silberburg nicht ungewollt in einen „Regenschauer“. „Die Stadtgärtner machen das großartig und sprechen sich mit uns ab“, schwärmt Ingo Dreyer. Nach den Silberburg-Fenstern kümmern sich Sarah Hönle und ihre drei Kollegen von der „Pflanzer und Gießer“-Truppe dann noch um die Blumenpracht am Marktplatz-Brunnen, an der Mauer der Stiftskirche und natürlich um die unzähligen bunten Blüten an der Neckarbrücke.