Europa League

Uefa ermittelt gegen Köln und Arsenal

50 Chaoten und unvorbereitete Gastgeber sorgen für Verzögerung.

16.09.2017

Von SID

London. Mit leeren Blicken standen die Profis des 1. FC Köln vor der noch immer bebenden Südtribüne im Emirates Stadium. Noch lange nach dem Abpfiff sangen dort rund 8000 Geißbock-Fans: „Wir spielen wieder im Europapokal!“ Die Mannschaft mochte sich dieser trotzigen Feierstimmung nach der 1:3-Niederlage beim internationalen Comeback nach 25 Jahren nicht anschließen. Zu groß war die Enttäuschung über das deutliche Ergebnis nach einer eigentlich guten Leistung und einer 1:0-Führung durch Jhon Cordoba (10.) und die Vorfälle vor dem Spiel.

Rund 15?000 Anhänger hatten am Mittag zunächst für eine friedliche, stimmungsvolle Atmosphäre in London gesorgt. In Erinnerung blieb aber auch das Fehlverhalten einiger Chaoten, die ihren Teil dazu beitrugen, dass der Anpfiff letztlich um eine Stunde verschoben werden musste. 50 Kölner hatten erfolglos versucht, gewaltsam einen Block zu stürmen. Vor dem Anpfiff gab es im Stadion zudem Auseinandersetzungen mit den Ordnern, auch Bengalos wurden gezündet. Der europäische Verband Uefa nahm am Freitag Ermittlungen auf.

Die englische Boulevardpresse malte das Bild einer Krawallnacht, schrieb von einer „Nacht der Schande“ und lange nicht gesehener Hooligangewalt. Dabei hatten Polizei und Ordnungskräfte die genannten Vorfälle relativ schnell unter Kontrolle.

Seriösere Blätter wie beispielsweise der „Guardian“ hinterfragten die Arbeit der Sicherheitskräfte. Diese seien „gewarnt“ gewesen, dass Tausende Kölner kommen würden, „aber nicht vorbereitet“. Ein Sprecher des FC Arsenal bestätigte, dass „Stau“ im Zuge der Ticketprüfung am Ende der Hauptgrund für die Verschiebung gewesen sei, nicht die Unruhe vor dem Stadion. Die Engländer hatten lediglich 2900 Gästetickets zur Verfügung gestellt, wollten aber auch Kölnern mit Karten für den restlichen Stadionbereich den Eintritt untersagen. Angesichts der Massen aus dem Rheinland ein zeitaufwändiges Unterfangen, das letztlich aufgegeben wurde. sid