Tübingen

Überraschung

Von der zunehmenden Stuhl-Reservierungs-Manie beispielsweise bei Konzerten handelte das „Übrigens“ von Ulrike Pfeil am 16. Juli („Mallorca in der Tübinger Stiftskirche“).

25.07.2018

Von Wolfgang Jacobi, Tübingen

Ulrike Pfeil ärgert sich über rücksichtslose Mitmenschen, die bei Veranstaltungen ganze Stuhlreihen belegen, für den Fall dass ihre Freunde, Verwandten und so weiter noch kommen.

Nun gehen die meisten Menschen zu Konzerten, um einen schönen Abend zu verbringen. Man sucht sich einen schönen Sitzplatz und freut sich von da aus auf das kommende Ereignis. Wer aber abgewiesen wird, weil sich jemand dreist breitmacht, muss erst mal eine Portion Frust runterschlucken, die im Eintrittspreis nicht enthalten war.

Die Veranstalter könnten das Problem leicht lösen, indem sie an der Kasse per Aushang die Spielregeln verkünden: „Sie dürfen einen (!) Platz neben sich reservieren, längstens bis zum geplanten Veranstaltungsbeginn“.

Unser „Mallorca“ fanden wir auf Fuerteventura. Da lag frühmorgens am Strand eine Kollektion ausgebreiteter Handtücher, die – das war offensichtlich – am Vorabend jemand hier vergessen haben musste. Wir haben uns in aller Unschuld dort niedergelassen, zuvor aber – wie sich's gehört – die fremden Handtücher ausgeschüttelt, säuberlich zusammengefaltet und aufgeschichtet, damit die Eigentümer eine rechte Freude haben, wenn sie ihre Handtücher wieder finden.

Die kamen nach einer Weile, waren aber zu unserer Überraschung – vielleicht hatten sie keine gute Nacht? – gar nicht begeistert. Seither rätseln wir, ob wir die Handtücher noch hätten waschen sollen.