Tübingen

Überraschend

Vom Wunder an einer Fußgängerampel in Tübingen kündet diese Zuschrift.

08.11.2017

Von Andreas Oehler, Tübingen

Am vergangenen Wochenende geschah ein kleines Wunder: Nach jahrelangem Protest von Anwohnern und Eltern von Schulkindern sind die Schaltzeiten der Fußgängerampel über die B 27 am Hechinger Eck überraschend auf akzeptable Zeiten geändert worden. Statt anderthalb bis zwei Minuten müssen Fußgänger und Radler nur noch 30 bis 40 Sekunden auf grün warten. Auch die Länge der Grünphase ist verlängert, so dass gehbehinderten Menschen genug Zeit zum Queren bleibt. Erstaunlich – da die Stadtverwaltung entsprechende Änderungen bisher rundheraus abgelehnt hat.

Was ist nun der Grund der ungewohnten Menschenfreundlichkeit? Die Sperrung der B 28 für den Kfz-Verkehr hatte eine Umleitung über die Hechinger Straße zur Folge. Und den armen, Tübingen-querenden Pkw-Insassen ist es natürlich nicht zumutbar, so lange an einer Ampel zur B 27 zu warten, wie es Schulkindern tagtäglich zugemutet wird, weshalb die Verwaltung nun auf einmal die Ampelschaltung ändern konnte – mit der erfreulichen Auswirkung auf die Fußgängerampel.

Deshalb die Bitte an die Zuständigen: Lasst die Ampelschaltung einfach so wie sie jetzt ist – so dass bei Drücken der Anforderungstaste Fußgänger nach maximal 40 Sekunden grün bekommen! Die Zahl der Anwohner – und vor allem Kinder – rund ums Hechinger Eck wird durch die vielen Neubauprojekte in Kürze noch erheblich anwachsen. Da ist eine vernünftige Ampelschaltung für die umweltschonend mobilen Anwohner das mindeste, was man von der Stadt erwarten kann!