Tennis

US Open: Kerber spart Kraft, Petkovic tanzt

Angelique Kerber hat zum Start der US Open von der Aufgabe ihrer Gegnerin profitiert. Andrea Petkovic kämpft sich durch, Anna-Lena Friedsam ist raus.

30.08.2016

Von SID

Andrea Petkovic quälte sich in der Hitze New Yorks. Foto: dpa

Andrea Petkovic quälte sich in der Hitze New Yorks. Foto: dpa

New York. Angelique Kerber sparte in ihrem Auftaktmatch im hochsommerlichen New York Kraft für den Angriff auf den Tennis-Thron. Fed-Cup-Kollegin Andrea Petkovic quälte sich dagegen bei Temperaturen um 30 Grad mehr als zwei Stunden lang, um bei den US Open die nächste Grand-Slam-Enttäuschung zu verhindern. Kerbers erster Auftritt dauerte exakt 33 Minuten, bevor ihre Gegnerin Polona Hercog aus Slowenien angeschlagen aufgab.

Die Weltranglistenzweite aus Kiel führte zu diesem Zeitpunkt im spärlich besetzten Arthur-Ashe-Stadium mit 6:0, 1:0. An diesem Tag hätte Hercog die ebenso selbstbewusst wie souverän spielende Kerber aber auch völlig gesund und in Bestform nicht gefährden können.

Während Kerber die beste Saison ihrer Karriere nach dem Triumph bei den Australian Open, dem Finale in Wimbledon und der Silbermedaille in Rio krönen kann, kämpft Petkovic um die Trendwende eines bislang verkorksten Jahres: in New York zunächst erfolgreich. Gegen die Slowakin Kristina Kucova wankte die frühere Top-10-Spielerin aus Darmstadt zwischenzeitlich gewaltig, ehe sie mit 7:6 (7:3), 6:3 gewann und sich zur Freude der Fans zu einem Tänzchen auf dem Court hinreißen ließ.

Für einen gelungen deutschen Auftakt sorgte Carina Witthöft (Hamburg), die die an Position 30 gesetzte Japanerin Misaki Doi 6:4, 6:1 bezwang. Ein deutsches Duell in Runde zwei verhinderte Julia Putinzewa (Russland), die Sabine Lisicki mit 6:1, 6:2 ausschaltete. Ausgeschieden sind auch Anna-Lena Friedsam (Neuwied), die Roberta Vinci (Italien/Nr. 7) 2:6, 4:6 unterlag, und Mona Barthel (Neumünster), die mit 2:6, 2:6 gegen Christina McHale (USA) verlor.

Insgesamt sind 18 Deutsche bei den US Open am Start, die mit 46,3 Millionen Dollar (41,7 Millionen Euro) so hoch dotiert sind wie kein anderes Turnier in der Tennisgeschichte zuvor. Zehn Spieler, darunter Alexander Zverev (Hamburg) und die deutsche Nummer eins Philipp Kohlschreiber (Augsburg), greifen erst heute ins Geschehen ein.

Die größte und wahrscheinlich auch einzige deutsche Hoffnung auf den Titel ist Kerber, die gegen Hercog bereits ihren 48. Saisonsieg feierte. Mehr Matches hat keine andere Spielerin auf der WTA-Tour gewonnen, Serena Williams (USA), noch die Nummer eins im Ranking, siegte bislang 33 Mal. Ob weitere Erfolge dazukommen, ist fraglich, die sechsmalige Titelträgerin litt bis kurz vor Turnierbeginn an einer Schulterverletzung. Erst seit wenigen Tagen ist Williams schmerzfrei.