Filmfest Venedig

US-Drama „Nomadland“ gewinnt

Beim Filmfest Venedig geht der Hauptpreis an ein Werk der 38-jährigen Regisseurin Chloé Zhao.

14.09.2020

Von DPA

Hat den Goldenen Löwen bekommen: Chloé Zhao. Foto: Richard Shotwell/dpa

Hat den Goldenen Löwen bekommen: Chloé Zhao. Foto: Richard Shotwell/dpa

Venedig. Eine junge Regisseurin hat bei den Internationalen Filmfestspielen Venedig Geschichte geschrieben. Das US-Drama „Nomadland“ der in Peking geborenen Chloé Zhao gewann am Samstag den Goldenen Löwen für den besten Film. Es ist das fünfte Mal seit 1949, dass der Hauptpreis des Festivals an das Werk einer Regisseurin geht. Sofia Coppola war 2010 die bisher letzte Frau, die einen Goldenen Löwen gewann .

In „Nomadland“ erzählt die 38 Jahre alte Zhao von einer Frau, die nach dem wirtschaftlichen Kollaps einer kleinen Stadt in Nevada in ihr Auto steigt und als Nomadin lebt. In der Hauptrolle ist Oscarpreisträgerin Frances McDormand („Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“) zu sehen.

„Ich habe viel Hoffnung für die Zukunft – für mehr Regisseurinnen“, sagte Zhao nach der Preisverleihung. Die deutschen Hoffnungen wurden dagegen enttäuscht: Das Politdrama „Und morgen die ganze Welt“ von Julia von Heinz ging leer aus – ebenso die deutschen Koproduktionen „Quo vadis, Aida?“ der Regisseurin Jasmila ?bani? sowie die Gesellschaftssatire „Never Gonna Snow Again“ der polnischen Regisseure Ma?gorzata Szumowska und Micha? Englert.

Der Große Preis der Jury ging an „Nuevo orden“. Der mexikanische Regisseur Michel Franco entwirft darin eine düstere Zukunftsvision für sein Land . Als beste Schauspielerin ehrte die Jury die 32 Jahre alte Britin Vanessa Kirby für „Pieces of a Woman“. Darin spielt sie eine Frau, die ihr Kind nach der Geburt verliert. Die Auszeichnung für den besten Schauspieler ging an den Italiener Pierfrancesco Favino für seine Leistung in „Padrenostro“, das von einer traumatischen Kindheit im Italien der 70er Jahre erzählt.

Mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie wurde der Japaner Kiyoshi Kurosawa für das Drama „Spy no Tsuma“ geehrt. Den Preis für das beste Drehbuch bekam der indische Filmemacher Chaitanya Tamhane für „The Disciple“ über einen jungen Musiker. Das in Schwarzweiß gedrehte „Dorogie Tovarischi! (Dear Comrades!)“ des russischen Regisseurs Andrei Konchalovsky erhielt den Spezialpreis der Jury. Aliki Nassoufis

Zum Artikel

Erstellt:
14.09.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 01sec
zuletzt aktualisiert: 14.09.2020, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter Wirtschaft: Macher, Moneten, Mittelstand
Branchen, Business und Personen: Sie interessieren sich für Themen aus der regionalen Wirtschaft? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Macher, Moneten, Mittelstand!