Tübingen
UKT-Direktor Bamberg über Impfprozedere: „Wir sind optimistisch“
Am Sonntag rechnet das Tübinger Uniklinikum mit der Ankunft der ersten Impfdosen. Wie berichtet, sollen am Montag bereits erste Pflegeheime vom Roten Kreuz angefahren werden. Am Rande der Schnelltest-Aktion auf dem Tübinger Marktplatz sprach das TAGBLATT mit Prof. Michael Bamberg.
Am Sonntag, 27. Dezember, werde man die ersten Impfdosen bekommen, sagt Prof. Michael Bamberg, ärztlicher Direktor des Tübinger Universitätsklinikums (UKT). „Tag für Tag kommen dann weitere Impfdosen an.“ Das UKT hat die medizinische Leitung des Tübinger Impfzentrums übernommen. Bamberg: „Wir hoffen, dass die Impfstoffe so in der Regelmäßigkeit hier in Tübingen anlangen, wie es ankündigt ist.“ Vor allem im Hinblick auf die Zweitdosis, die rund drei Wochen nach der Erstimpfung notwendig wird, müsse man zunächst sparsam mit dem Vakzin umgehen.
In der Paul-Horn-Arena sei „alles vorbereitet, bis ins Kleinste“, versichert der 73-Jährige. Dort sind ein Zentrales Impfzentrum (ZIZ) und ein Kreisimpfzentrum (KIZ) vereint. Wie lange es dauert, bis alle Menschen im Kreis, die eine Impfung haben möchten, diese auch bekommen, wagt sich Bamberg nicht genau zu sagen. Er rechne allerdings am 6. Januar auch mit dem Impfstoff von Moderna und „in zwei, drei Monaten“ mit dem Tübinger Curevac-Präparat. „Wir sind optimistisch“, sagt Bamberg.
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Zunächst steht nur der mRNA-basierte Impfstoff von Biontech und Pfizer zur Verfügung. Logistisch ist dies in diesen Tagen eine Herausforderung: Biontech produziert in Mainz, ehe die Ausgangsstoffe in Puurs (Belgien) von Pfizer fertig verarbeitet und schockgefroren werden. Daraufhin erfolgt die Auslieferung an verschiedene Zentren, deren Standorte aus Sicherheitsgründen geheim gehalten werden sollen. Baden-Württemberg hatte sich bei der Verteilung in die Impfzentren schon vor Wochen auf Deutsche Post DHL als Partner festgelegt. Der Impfstoff muss bei minus 70 Grad transportiert und gelagert werden, damit er seine Wirkung entfalten kann.
Bamberg verrät, dass es am UKT eine Umfrage unter den Mitarbeitenden gab, wer sich alles impfen lassen wolle. „Der weitaus größte Teil ist bereit, sich auch impfen zu lassen“, sagt Bamberg. Angesprochen auf Impfgegner generell sagte er, dass er deren Haltung „nicht nachvollziehen“ könne, wenn keine medizinischen Gründe aufgrund von Vorerkrankungen vorliegen.
Zu Beginn der kommenden Woche wollen das Landratsamt, das UKT und die Stadtverwaltung die weiteren Schritte im Tübinger Impfzentrum detailliert vorstellen.
Wie die Anmeldung erfolgt
Zunächst hatte das Sozialministerium angekündigt, die Anmeldung für die Impfzentren werde zentral über die Telefon-Hotline 116 117 sowie über eine App erfolgen. Inzwischen ist klar, dass dies auch im Netz über die Homepage 116117.de möglich sein soll. Dort heißt es allerdings nach wie vor: „Es ist aktuell noch nicht möglich, Impftermine zu vereinbaren.“ Das Gesundheitsministerium hat drei Prioritätengruppen erstellt, die zunächst an der Reihe sind.
Zum Dossier: Alles zum Tübinger Corona-Impfzentrum