„Tücasso“ malt am Tübinger Holzmarkt

An seinem Gemälde arbeitet „Tücasso“ direkt vor Ort. Zwei bis drei Wochen wird es dauern, schätzt der 52-jährige Künstler aus Tübingen. Das Motiv, den Holzmarkt, malt er jetzt zum zweiten Mal. Als er zum ersten Mal mit seiner Staffelei dort stand, fand ein Passant das Bild so schön, dass er direkt auch eins in Auftrag gegeben hat. Angefangen, auf diese Art und Weise mit Acryl zu malen, hat „Tücasso“ – der seinen wahren Namen nicht preisgeben möchte, aber nichts dagegen hat, fotografiert zu werden – vor etwa einem Jahr. Vorher hat er vor allem gezeichnet. In seinem Architekturstudium war perspektivisches Zeichnen ein Fach, und seitdem hat der inzwischen hauptberufliche Künstler damit weitergemacht. „Besonders anfangs oft mehr schlecht als recht“, erzählt er. Schon im Studium hat er seine Zeichnungen im Wohnheim aufgehängt und sei teils dafür belächelt worden. „Ich muss halt irgendwie anfangen“, sagt er: Wenn man besser werden wolle, müsse man davor erst lernen, was man alles nicht kann. Er selbst habe noch viel zu lernen. Hin und wieder werde er gefragt, warum er so gut malen könne, besonders von Kindern. Aber er meint: „Ich finde nicht, dass ich gut malen kann.“ Bei seiner Malerei geht es ihm darum, immer ein bisschen etwas dazuzulernen. Und so zieht „Tücasso“ hin und wieder mit Staffelei, Farbe und Pinsel durch die Stadt.