SWR-Intendantenwahl

Tübingerin Schneider unterliegt Tagesschau-Chef Gniffke

Der Tübingerin Stefanie Schneider fehlt bei der Intendanten-Wahl des SWR die Unterstützung aus Rheinland-Pfalz.

23.05.2019

Von itz

S. Schneider.Bild: SWR/Monika Maier

S. Schneider. Bild: SWR/Monika Maier

Die Intendanz beim SWR sei „eine große Aufgabe, für die sich verdammt nochmal jede Mühe lohnt“, sagte die Tübingerin Stefanie Schneider zum Abschluss ihrer Rede vor den 92 Mitgliedern des Verwaltungs- und Rundfunkrates des Südwestrundfunkes (SWR). Die 57-jährige SWR-Landessenderdirektorin Baden-Württemberg konkurrierte am Donnerstag bei der Wahl um den Chefposten mit Kai Gniffke (58), dem in Hamburg lebenden Chefredakteur von ARD-Aktuell, der sein Handwerk in Mainz lernte. Der bisherige Intendant Peter Boudgoust trat freiwillig ab.

Zur Wahl war die Mehrheit notwendig, allerdings auch jeweils eine Mehrheit aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Im ersten Wahlgang holte sich Schneider 46 von 88 Gesamtstimmen und 41 von 63 aus Baden-Württemberg. Im Lager von Rheinland-Pfalz setzte sich jedoch Gniffke durch (20 von 25). Deshalb musste der zweite Wahlgang her – das Duell drehte sich aber überraschend um. Gniffke bekam insgesamt 58 Stimmen, davon 34 aus Baden-Württemberg und 22 aus Rheinland-Pfalz. Vor einem dritten Wahlgang, der wohl erst im Herbst stattgefunden hätte, schreckten offenbar einige zurück.

Schneider begann 1991 beim damaligen Südwestfunk ihre „Ochsentour“, wie sie sagte. „Ich habe Journalismus von der Pike auf gelernt.“ Sie habe etwa „unter vielen beächtlichen Blicken“ bei SWR 4 einiges bewegt. Der SWR als zweitgrößte ARD-Anstalt steht in den kommenden Jahren vor richtungsweisenden Entscheidungen, die mit geringerem Budget gemeistert werden müssen. „Die Unabhängigkeit muss für jeden sichtbar sein“, sagte sie. Und sprach sich unter anderem für neue Verbreitungswege aus: „Die Mediathek muss genauso wichtig sein wie das Fernsehprogramm.“ Nicht-lineare Formate gelte es zu entwickeln und die Gesellschaft mitzunehmen. Dazu gehöre auch, „Menschen aus anderen Kulturen zum SWR zu holen, die die heutige Gesellschaft abbilden“. Sie habe einen klaren Blick, „ich weiß, wo man ansetzen muss“. Die Argumente reichten jedoch nicht.

Gniffke lobte „den fairen Wahlkampf“. Schneider hatte ihm vor seinem Auftritt Glück gewünscht und sagte danach, die Wahl zeige, wie Demokratie und Rundfunk funktionieren – und das sei gut so.

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Erstellt:
23.05.2019, 14:10 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 01sec
zuletzt aktualisiert: 23.05.2019, 14:10 Uhr

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