Basketball

Tübinger Tigers unterliegen Bundesligist Crailsheim im ersten Test

Im ersten Aufgalopp der Vorbereitung hat Zweitligist Tigers Tübingen am Mittwochabend in der Panzerhalle mit 60:86 (19:38) gegen Erstligist Hakro Merlins Crailsheim verloren.

18.08.2021

Von Moritz Hagemann

Joanic Grüttner-Bacoul (rechts, Tigers) gegen Crailsheims Aleksa Kovacevic, der kurz vor Schluss bei einem Zusammenprall noch einen Schlag auf die Nase bekam. Bild: Ulmer

Joanic Grüttner-Bacoul (rechts, Tigers) gegen Crailsheims Aleksa Kovacevic, der kurz vor Schluss bei einem Zusammenprall noch einen Schlag auf die Nase bekam. Bild: Ulmer

Die Machtverhältnisse waren schon nach dem ersten Viertel geklärt: Tigers-Trainer Daniel Jansson verglich sein Team mit einem Boxer, der in Runde eins zu Boden geht – sich aber wieder aufrappelt. So war dieses 7:22 nach zehn Minuten kein Beinbruch für die Tübinger, zumal es gegen die Crailsheim Merlins ging, zuletzt Fünfter der Bundesliga. Für beide Teams war es der erste Test nach einer Woche im Training. Bei Tübingen fehlten Isaiah Crawley und Gianni Otto angeschlagen.

Crailsheim presste in der Defensive von Beginn an über das ganze Parkett. „Wir sind mit dem Druck gar nicht klar gekommen“, sagte Tübingens Mateo Seric, das Spiel habe gezeigt, „dass wir noch viel Arbeit vor uns haben“. Zur Pause führten die Merlins mit 38:19, schon da hatten die Tigers 19 Ballverluste auf dem Konto – so viele leisten sie sich an besseren Tagen im ganzen Spiel nicht. 27 waren’s am Ende.

Was die Tübinger aber ganz gut hinbekamen: Sie packten in der Defensive lange selbst ordentlich zu, zwangen auch den Gegner zu insgesamt 20 Ballverlusten. Im dritten Viertel trafen die Tigers dann auch ihren ersten Dreier der Partie. Dennoch erspielte sich Crailsheim kurz vor Ende des dritten Viertels die höchste Führung im Spiel (55:28).

„Ein wichtiger Test“ (Tigers-Trainer Jansson) unter Ausschluss der Öffentlichkeit: Tübingens neuer Spielmacher Aatu Kivimäki (am Ball) gegen Rene Kindzeka. Bild: Ulmer

„Ein wichtiger Test“ (Tigers-Trainer Jansson) unter Ausschluss der Öffentlichkeit: Tübingens neuer Spielmacher Aatu Kivimäki (am Ball) gegen Rene Kindzeka. Bild: Ulmer

Ins Schlussviertel kam Tübingen gut: Ein Korbleger von Daniel Keppeler, Dreier von Timo Lanmüller und Aatu Kivimäki – Merlins-Trainer Sebastian Gleim nahm sofort die Auszeit, obwohl sein Team noch mit 59:39 führte. „Als wir dann besser getroffen haben, haben wir nicht mehr so gut verteidigt“, sagte Jansson. Die Folge: Crailsheim erhöhte wieder, angeführt von Jaren Lewis (17 Punkte). Eine Minute vor Schluss, als der Lieferservice das Essen für die Crailsheimer schon in die Panzerhalle gebracht hatte, durfte sich dann immerhin noch Tübingens 19-jähriger Nachwuchsspieler Nik Schlipf in die Scorerliste eintragen.

Tigers-Coach Jansson sah trotz der 60:86-Pleite „einige gute Elemente“, ein solch intensives Spiel gegen einen guten Gegner sei wichtig zum Einstieg in die Vorbereitung. Merlins-Coach Gleim lobte sein Team, das sich „phasenweise in einen Rhythmus gespielt hat, wie wir uns das vorstellen“. Und er attestierte den Tigers: „Sie wirken auf mich wie eine Mannschaft, die in der Pro A ein ordentliches Wörtchen mitreden wird.“

Tübingen: Mikesell (16 Punkte), Seric (14), Keppeler (7), Lanmüller, Kivimäki, Grüttner-Bacoul (alle 5), Jönke, Ersek (beide 3), Schlipf (2), Beck.

Crailsheim: Lewis (17), Savage (13), Stuckey (12), Aririguzoh (11), Shorts II (8), A. Kovacevic (7), Kindzeka, D. Kovacevic (beide 5), Harris (4), Bleck, Zeidl (beide 2), Kerstan.

Radosavljevic verletzt

Ausgerechnet der Ex-Tübinger in Crailsheimer Reihen musste passen: Bogdan Radosavljevic hatte sich im Training am Knie verletzt. Wie der Verein mitteilte, werde der 28-Jährige aufgrund eines Knochenmarködems mehrere Wochen ausfallen.