Größer, sauber und warm

Tübinger Stadtwerke planen neue Umkleide- und Sanitärgebäude im Freibad

Während andere Städte Bäder schließen (müssen), investieren die Stadtwerke Tübingen als Betreiber kräftig. Das Freibad wird nicht allein um Sport- und Liegeflächen erweitert. Die Badegäste können sich auch auf neue und größere Umkleiden und Sanitäranlagen freuen. Ein Neubau wird geplant.

25.08.2016

Von Gernot Stegert

Die alten Umkleide- und Sanitärgebäude des Tübinger Freibads aus den 1950er Jahren (rechts) sollen durch einen Neubau weiter links ersetzt werden. Auch der Haupteingang soll dorthin verlegt werden, wo jetzt der Nebeneingang ist (unten links). Archivbild: Franke

Die alten Umkleide- und Sanitärgebäude des Tübinger Freibads aus den 1950er Jahren (rechts) sollen durch einen Neubau weiter links ersetzt werden. Auch der Haupteingang soll dorthin verlegt werden, wo jetzt der Nebeneingang ist (unten links). Archivbild: Franke

Tübingen. Bekannt waren bereits die umfangreichen Erweiterungspläne der Stadtwerke Tübingen (SWT) für die Grünflächen (siehe Infokasten). Noch nicht öffentlich war, dass im Zuge der Freibadumbauten auch neu gebaut werden soll. Noch gibt es nur Vorplanungen. Doch das Konzept ist klar. Frank Raible, Leiter der Bäderabteilung der SWT, rollt im Gespräch mit dem TAGBLATT einen Plan aus, einen noch recht vorläufigen, wie er betont. Auf dem Papier ist der Haupteingang des Freibads verlegt. Dorthin, wo bisher der Nebeneingang ist. „Die Zahlen zeigen, dass dieser Eingang ohnehin am meisten genutzt wird.“ Weil dort mehr Parkplätze in der Nähe liegen, so Raible.

Der neue Haupteingang soll mit zwei Drehkreuzen und zwei Kassenhäuschen ausgestattet sein. Die „Kassenhäuschen“ werden Teil von zwei Gebäudeflügeln sein. In einem sollen Personal, DLRG und ein Kiosk untergebracht werden. Auf dem Plan ist es der linke, das könne sich aber noch umdrehen, sagt Raible. Der andere Flügel soll neue Umkleide- und Sanitäranlagen beherbergen. Die alten Umkleidekabinen sind noch aus den 1950er Jahren und zu klein.

Die Fläche für Umkleiden, Duschen und Toiletten soll sich auf rund 250 bis 300 Quadratmeter fast verdoppeln. Das Besondere für Raible: Es soll zwei mal zwei Bereiche geben: für Männer und Frauen jeweils einen offenen und einen geschlossenen für die kältere Jahreszeit. Das entspreche den Wünschen der Kunden und sei auch pflegeleichter. Für eine kurze Reinigung bei laufendem Betrieb könne man kurz einen Bereich schließen, erklärt Raible.

Aus dem Hut gezaubert haben die Stadtwerke die Neubaupläne indes nicht. „Wir haben die Planungen vorgezogen“, sagt der für die Bäder verantwortliche Geschäftsführer Wilfried Kannenberg. Grund sei die anstehende Sanierung der Hallenbäder (ein Bericht folgt). Als Ersatz während der Umbauphasen planen die SWT eine Traglufthalle über dem Schwimmerbecken im Freibad (wir berichteten). Eine lange Schleuse zu dieser von den bisherigen Umkleiden oder vom Eingang her, gehe aber nicht, erläutert Kannenberg. Auch könne man niemandem zumuten, im Winter in Badekleidung ein Stück im Freien zu gehen. Also habe man die Neubaupläne um ein paar Jahre vorgezogen. Von den neuen Umkleidekabinen soll ein nahtloser Übergang in die Schleuse der Traglufthalle erfolgen.

Die Kosten können die SWT laut Kannenberg noch nicht beziffern. Dafür seien die Planungen noch in einem zu frühen Stadium. Aber immerhin sei klar, dass den Ausgaben für den Neubau Einsparungen von einer Million Euro gegenüber stünden – jeweils 500 000 Euro für eine ursprünglich angedachte Containerlösung an der Traglufthalle und für eine Sanitäranlage im Erweiterungsbereich. Durch die zentrale Lage des Neubaus genüge eine.

Baubeginn soll im nächsten Jahr sein, damit die für Herbst 2018 genötigte Traglufthalle die Anbindung hat.

Was aus dem bisherigen Haupteingang wird, sei noch offen, sagt Kannenberg. Eine Umgestaltung des gesamten Kinderbereichs sei denkbar. Auch würden die SWT mit der Erweiterung die Möglichkeit schaffen, die Badebecken zu erweitern. Doch da gebe es höchstens Ideen, keine Pläne. Das sei auch eine Frage, was die Stadt wolle. „Wir nehmen auch das Bäderkonzept der Tübinger Vereine sehr ernst“, sagt Kannenberg. Eine Initiative hatte der Stadt und den SWT im April ein Konzept mit 2500 Unterschriften übergeben und darin unter anderen eine Traglufthalle und mehr Flächen zum Schwimmen gefordert.

Die Erweiterung des Freibades

Die Stadtwerke erweitern derzeit ihre Außenfläche von 2,6 Hektar um 1,3 Hektar auf fast vier Hektar. Hinzu kommen, wie berichtet, Sportanlagen, ein Strandbereich und Ruhezonen. Den SWT ist viel Liegefläche wichtig. Der zuständige Abteilungsleiter Frank Raible sagt: „Die Gäste sollen sich nicht wie die Sardinen in der Büchse fühlen.“ Man solle auf der Liegewiese auch Frisbee spielen können, ohne übereinander zu stolpern. Mit der Erweiterung sollen nicht die Besucherzahlen zu Spitzenzeiten erhöht werden. Die SWT erhoffen sich mehr Gäste in den Randbereichen der Saison und damit eine bessere Auslastung. Geschäftsführer Wilfried Kannenberg korrigiert den Eindruck, Bolzplätze würden geopfert. Die SWT und die Stadt hätten von vornherein neue gleich nebenan geplant.

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Erstellt:
25.08.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 02sec
zuletzt aktualisiert: 25.08.2016, 01:00 Uhr

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Johannes S. 25.08.201607:11 Uhr

Der derzeitige Zustand des Eingangs am großen Parkplatz (Seiteneingang) ist skandalös. Es fehlt der große Hinweis: "Nicht für Familien mit Kindern und Behinderte". (Der Automat aktzepitert nur Vollzahlerkarten oder Saisonkarten).

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