Tübingen

Tübinger Affenforscher erhält Auszeichnung in Griechenland

Der für die umstrittenen Affenversuche in Tübingen zuständige Wissenschaftler Nikos Logothetis ist in Griechenland für seine Forschung ausgezeichnet worden.

29.03.2016

Von dpa/lsw

Tübingen. Die Akademie von Athen habe Logothetis für seine Arbeit auf dem Feld der Neurowissenschaften gewürdigt, teilte das Max-Planck-Institut am Dienstag mit. Seine Forschung habe beispielsweise erstmalig gezeigt, dass das Konzept des Bewusstseins mit einer Schnittstelle in der Hirnrinde verknüpft sei. Der Preis sei in der vergangenen Woche verliehen worden und gelte als höchste griechische Auszeichnung im Bereich der Wissenschaften.

Logothetis habe für seine Arbeit vor allem an Primaten und Ratten geforscht, sagte eine Sprecherin des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik in Tübingen. Der Wissenschaftler leitet seit 1997 die Abteilung «Physiologie kognitiver Prozesse». Er ist zuständig für die umstrittenen Affenversuche, die das Institut im Jahr 2014 massiv in die Kritik brachten. Ein Tierschützer soll sich damals mit versteckter Kamera als Pfleger in das Institut eingeschleust haben. In dem Film waren unter anderem Affen mit offenen Wunden zu sehen.

Nach monatelanger Anfeindung und Bedrohung von Tierschutzaktivisten hatte Logothetis erklärt, die Versuche an den Primaten auslaufen zu lassen. Das sei voraussichtlich bis Ende des Jahres der Fall, sagte die Sprecherin am Dienstag.