Oper im Kinosessel

Tübingens Lichtspiele streamen die Met-Saison

Auch das Kino Museum ist in der nächsten Spielzeit wieder mit dabei und überträgt zehn Mal live große Oper aus der New Yorker Met. Der Vorverkauf läuft.

16.07.2016

Tübingen. Mit der 100. Live-Übertragung startet die weltweit übertragene Reihe in die neue Saison, wenn am 8. Oktober Sir Simon Rattle in der Metropolitan Opera ans Pult tritt, um Richard Wagners „Tristan und Isolde“ zu dirigieren (die großartige Nina Stemme singt die Isolde). Wer partout nicht vor Ort dabei sein kann und trotzdem mittendrin sein möchte, sucht sich am besten den nächsten bequemen Kinosessel in einem Lichtspielhaus seines Vertrauens ganz in der Nähe, das diesen und die folgenden Opernabende im Programm hat.

In Tübingen sind das zum wiederholten Mal die Vereinigten Lichtspiele. Sie haben sich auch von dem etwas stockenden Auftakt nicht entmutigen lassen. Das Format, glaubt Geschäftsführer Martin Reichart, braucht seine Zeit.

Und so sieht die Spielzeitübersicht aus:

Mariusz Trelinskis Inszenierung von „Tristan und Isolde“ wird am 8. Oktober ab 18 Uhr übertragen (zwei Pausen und Ende gegen 23.15 Uhr).

Etwas kürzer fällt am 22. Oktober Wolfgang Amadeus Mozarts „Don Giovanni“ aus, der in der Met von Fabio Luisi dirigiert wird. Mit von der Stimm-Partie: Rolando Villazón (von 19 bis etwa 22.45 Uhr, eine Pause).

Tausendsassa Robert Lepage hat für Quebec und nun für die Met Kalja Saarlahos Zauberklangoper „L‘amour de loin“ eingerichtet, die vor 16 Jahren in Salzburg uraufgeführt wurde. In New York (und somit in den Livestreaming-Kinos) am 10. Dezember (von 19 bis 22 Uhr, eine Pause).

Am 7. Januar gibt sich Altmeister Plácido Domingo nochmal die Ehre, in Giuseppe Verdis National- und Befreiungsoper „Nabucco“. Ob James Levine oder womöglich schon sein Nachfolger Yannick Nézet-Séguin dirigiert, wird man sehen und gewiss auch hören (19 bis 22.05 Uhr, eine Pause).

Bei Charles Gounods „Roméo et Juliette“ werden nicht nur die New Yorker am 21. Januar dahinschmelzen, auch weil Diana Damrau die Julia singen wird (19 bis etwa 22.30 Uhr, eine Pause).

Kristine Opolais in eine ihrer Paraderollen: Als liebeskranke Nixe Rusalka in Antonin Dvoraks gleichnamiger Oper. Am 25. Februar um 19 Uhr (rund vier Stunden, deshalb zwei Pausen).

Neben Mozarts „Zauberflöte“ gilt sie als beliebteste Oper: Verdis „La Traviata“ am 11. März in der Met mit Sonya Yoncheva und Thomas Hampson (von 19 bis 22 Uhr, eine Pause).

Mozarts „Idomeneo“, am 25. März von Jean-Pierre Ponnelle in Szene gesetzt und laut Saisonplan von Levine dirigiert, dauert von 18 Uhr bis zirka 22.20 Uhr und hat deshalb ebenfalls zwei Pausen.

Diese Met-Spielzeit ohne Anna? Undenkbar. Anna Netrebko singt am 22. April die Tatjana in Peter Tschaikowskys „Eugen Onegin“, eingerichtet von Deborah Warner. Von 19 bis etwa 23 Uhr, mit zwei Pausen.

Sebastian Weigle dirigiert am 13. Mai den „Rosenkavalier“ von Richard Strauss, und Robert Carsen darf Stars wie Elina Garanca und Renée Fleming auf der Bühne dirigieren (von 18.30 bis 23.20 Uhr, zwei Pausen).wit

Info: Die Opernsaison in der Met kosten live im Tübinger Kino Museum an den einzelnen Abenden jeweils 31 Euro oder als komplettes Zehner-Abo 275 Euro.