BVB klare Nummer zwei - Wolfsburg wankt

Tuchel lehnt die Rolle des ersten Jägers ab

Die Dortmunder haben sich als Nummer zwei in der Bundesliga etabliert. Dagegen drängen die Wölfe darauf, sich schnellstens zu rehabilitieren.

07.12.2015

Von SID

Wolfsburg - Nachdem die Dortmunder mit einem wichtigen Sieg beim VfL Wolfsburg ihre Position als Nummer zwei im deutschen Fußball zementiert hatten, verbat sich Trainer Thomas Tuchel jeden Traum von mehr. "Wir tun gut daran, nicht so viel davon zu sprechen, dass wir die Bayern jagen wollen", sagte Tuchel nach dem 2:1 beim DFB-Pokalsieger und bis dato ärgsten Verfolger.

Neun Punkte Vorsprung auf Platz drei, zehn sogar auf die Wolfsburger, der Rückstand auf den Tabellenführer aus München beträgt fünf Zähler - die Borussia sorgte erst einmal für spanische Verhältnisse in der Bundesliga. "Wie viele Punkte wir zwischen uns gelegt haben, empfinden wir als absolute Bestätigung", sagte Tuchel. "Das lässt uns aber nicht aus der Pflicht, fleißig zu bleiben und die Füße am Boden zu halten." BVB-Manager Michael Zorc ergänzte mit Blick auf die Tabelle: "Das sieht sehr gut aus. Das war ein Big Point."

Zu einer Kampfansage in Richtung Bayern ließen sich aber weder Trainer, Manager noch Spieler hinreißen. Zu durchwachsen war die Leistung der Dortmunder in Wolfsburg nach der starken Anfangsphase. "Wer uns ab der 40. Minute gesehen hat, weiß wo unser Fokus hingeht. Wir haben einen weiten Weg vor uns", sagte Tuchel.

Denn vor allem in der zweiten Halbzeit dominierten die Gastgeber und kamen in der Nachspielzeit zum verdienten Ausgleich - vermeintlich der Schlusspunkt: Doch Shinji Kagawa traf kurz vor dem Abpfiff noch zum Sieg.

Sehr zum Leidwesen der Gastgeber: Die Bayern und der BVB sind weit enteilt. "Natürlich ist die Tabellensituation nicht zufriedenstellend", sagte VfL-Trainer Dieter Hecking nach der ersten Heimniederlage seit März 2014: "Das ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben."

Viel Zeit zum Verarbeiten haben die Wolfsburger aber nicht. Bereits morgen empfangen die Niedersachsen im letzten Vorrundenspiel in der Champions League Manchester United - vom Gruppensieg bis zum Abrutschen in die Europa League ist noch alles möglich. Ein Aus in der Königsklasse würde die Stimmung in Wolfsburg weiter trüben.

"Ich denke trotzdem, dass es aufwärts geht", sagte Manager Klaus Allofs. "Am Dienstag kommt eine Mannschaft, die muss gewinnen. Eine Mannschaft, die eine Menge Erfahrung hat. Da werden wir uns cleverer anstellen müssen."