Sieben Wolf-Sichtungen: Das Tier ruhig im Blick behalten

Ob im Rammert, in Kirchentellinsfurt und in Dußlingen ein Wolf stromert, ist weiterhin ungewiss

Knapp zwei Wochen ist es her, dass Dußlingens Bürgermeister Thomas Hölsch am hellen Samstagmittag ein Wolf über den Weg lief, wie er meinte. Seitdem melden sich immer mehr Menschen, die Ähnliches erlebt haben.

17.10.2018

Von lau

Wolf im Alternativen Wolf- und Bärenpark. Bild: Wolf- und Bärenpark

Wolf im Alternativen Wolf- und Bärenpark. Bild: Wolf- und Bärenpark

Bei Jürgen Schneider, dem Wildtierbeauftragten im Kreis, gingen seitdem sieben Hinweise ein, die Beobachter auf Tiere „im südöstlichen Bereich des Landkreises“ schließen ließen. Dass nach dem ersten öffentlichen Wolf-Bericht plötzlich „viele auftauchen“, sei nicht ungewöhnlich, sagt Schneider.

Nicht nur beim Wildtierbeauftragten und Dettenhäuser Förster Schneider kommt ein Wolf nach dem anderen zum Vorschein. Auch im TAGBLATT rufen besorgte Leserinnen und Leser an und schildern Erlebnisse. Das Tier, das etwa einer Zeitungs-Austrägerin Ende September frühmorgens in Kirchentellinsfurt über den Weg lief, war auch einer dortigen Bewohnerin aufgefallen. Auch sie dachte zunächst, es sei ein streunender Hund, wie sie jetzt am Telefon sagte. Der Vierbeiner, der in der Villastraße um die Blumentöpfe strich, hatte jedoch kein Halsband und „sah sehr ungepflegt aus“, das Fell struppig und braun. „Ich bin mir sicher, es war kein Husky.“ Die Mutter sorgt sich nun, ihre Kinder in den Waldkindergarten zu bringen.

Ein Wolf mitten im Dorf? Die Beobachtungen, die um „Mössingen, in Kirchentellinsfurt und im Rammert“ gemacht wurden, erscheinen Schneider größtenteils nicht sehr plausibel. „So verhält sich kein Wolf“, fasst er diese Berichte zusammen. Die Schilderung aus Dußlingen und ein Hinweis aus dem Bühler Tal hingegen passten eher zum Verhalten der Wildtiere, sagt er. Schneider betont jedoch erneut, zunächst Fakten sammeln zu wollen. Die Auswertung der Kotprobe, die auf ein Tier im Rammert schließen ließe, liege noch nicht vor. Die Gewissheit, ob der Haufen vom Wolf oder doch vom Hund stammt, sei erst nach rund 14 Tagen zu bekommen – und dauere daher noch.

Was aber tun, wenn beim Waldspaziergang im Rammert doch plötzlich ein Wolf aus dem Unterholz auftaucht – oder ein Vierbeiner, der für einen solchen gehalten wird? „Erstmal gar nichts“, sagt Schneider und rät, zunächst zu schauen, „was das Tier macht“. Möglichst ruhig. „Ohne Panik zu bekommen“ sollte man dann „möglichst weggehen“. Falls der Verdacht besteht, das Tier sei habituiert, sprich an den Kontakt mit Menschen gewöhnt, empfiehlt Schneider, laut zu sprechen, „mit den Armen zu fuchteln“ und sich gegebenenfalls mit Steinen und Stecken zu rüsten. Das Tier sollte mit Vorsicht im Blick behalten werden.

Wer meint, einen Wolf gesichtet zu haben (oder verdächtigen Kot, Spuren, Risse), kann sich mit Schneider über das Landratsamt, Abteilung Forst, in Verbindung setzen.

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Erstellt:
17.10.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 12sec
zuletzt aktualisiert: 17.10.2018, 01:00 Uhr

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