Die Polizei warnt

Trojaner „Goldeneye“ kommt als Bewerbung

Nach Angriffen auf Firmencomputer und Betriebs-Netzwerke in den Kreisen Tübingen und Reutlingen warnen die Spezialisten für Cyberkriminalität des Polizeipräsidiums Reutlingen vor betrügerischen Bewerbungs-E-Mails.

07.12.2016

Von ST

Symbolbild: tiero - Fotolia

Symbolbild: tiero - Fotolia

Diese sind mit dem Trojaner „Goldeneye“ infiziert. Als Bewerbungsunterlagen eines Rolf Drescher getarnt, sind am Dienstag bei mehreren Firmen und Betrieben, unter anderem in Bad Urach und Ammerbuch, solche E-Mails eingegangen. Im Anhang befand sich eine als Excel-Liste getarnte Datei. In der Bewerbung – in perfektem Deutsch verfasst – wurde dazu aufgefordert, den angehängten Lebenslauf zu öffnen. Als Firmenmitarbeiter die Datei anklickten, wurden in Sekundenbruchteilen erst der Computer, dann die Server und Netzwerke von der Schadsoftware infiziert. Der Virus verschlüsselte sämtliche Dateien des Netzwerks, dann erschien auf dem Bildschirm ein Erpresserschreiben. Für den Fall, dass die Forderungen nicht erfüllt werden, drohten die Täter damit, die EDV-Struktur zu zerstören und die Firmendaten verschlüsselt zu lassen. Die betroffenen Betriebe gingen nicht auf die Forderung ein und zahlten auch kein Lösegeld. Der Schaden durch Datenverlust, Netzwerk- und Betriebsausfall und den administrativen Aufwand durch IT-Spezialisten kann noch nicht beziffert werden. Allein bei einer der aktuell betroffenen Firmen dürfte er aber bei mindestens 15000 Euro liegen.