Nach der krassen 0:6-Pleite beim Meister in München braucht Werder-Trainer Skripnik bereits mächtig Rückendeckung

Traumstart der Bayern, Bangen bei den Bremern

6:0 – Während Bayern-Trainer Ancelotti nach dem Bundesliga-Traumeinstand zufrieden war, herrscht bei Werder Bremen bereits Krisenstimmung.

29.08.2016

Von SID

Trost vom Star-Trainer: Der Bremer Coach Viktor Skripnik (links) und Carlo Ancelotti mit ernsten Mienen nach Schlusspfiff. Foto: Imago

Trost vom Star-Trainer: Der Bremer Coach Viktor Skripnik (links) und Carlo Ancelotti mit ernsten Mienen nach Schlusspfiff. Foto: Imago

München. Nach seiner rauschenden Bundesliga-Premiere war Carlo Ancelotti in Champagnerlaune. Das prickelnde 6:0 (2:0) gegen Werder Bremen im Eröffnungsspiel der 54. Saison hat zumindest beim FC Bayern Lust auf mehr gemacht. Der Knallstart des Meisters verdeutlichte, dass das Münchner Starensemble um Ballermann Robert Lewandowski unter dem neuen Trainer womöglich noch stärker auftreten könnte. Das Torfest war jedenfalls eine Ansage an alle Bayern-Jäger. „Es war ein Signal an die Konkurrenz, dass wir da sind“, sagte Nationaltorhüter Manuel Neuer nach dem Ausrufezeichen gegen den Bremer Trümmerhaufen.

Der 57 Jahre alte Ancelotti grüßt in der Tabelle gleich mal von oben. Und nach seiner gelungenen Heimpremiere – nie zuvor gab es einen höheren Sieg am ersten Spieltag – konnte der Italiener die Münchner Arena beschwingt verlassen. „Das war ein guter Start. Ich bin glücklich“, sagte der 57-Jährige, während sein Werder-Kollege Viktor Skripnik 90 Minuten leiden musste. Die Bremer Mannschaft spielte Absteigerfußball.

Nach dem Pokal-Aus beim Drittligisten Sportfreunde Lotte und dem Liga-Fehlstart herrscht in Bremen fast schon Untergangsstimmung. Die Ausfälle (Ex-Bayern-Stürmer Pizarro, Kruse, Junuzovic) waren nicht zu verkraften. Die fünf von Skripnik vorgenommenen Umstellungen verpufften. Sportchef Frank Baumann garantierte Skripnik dennoch seinen Arbeitsplatz. „Wir werden die nächsten Monate dort definitiv nichts verändern“, sagte er zur Trainerposition: „Viktor hat auch die letzen beiden Jahre bewiesen, dass er deutlich schwierigere Situationen meistern kann.“

Die kleinen Änderungen bei den Bayern funktionierten unterdessen schon sehr gut. Torjäger Robert Lewandowski mit einem Dreierpack (13., 46., 77./Foulelfmeter), Xavi Alonso (9.), Kapitän Philipp Lahm (66.) und Franck Ribéry (73.) watschten Werder vor 75?000 Zuschauern regelrecht ab. Lewandowski wollte den Traumstart aber nicht überbewerten: „Es ist noch ein langer Weg.“ Auch Rückkehrer Mats Hummels, der bei seinem Einstand in der Innenverteidigung wenig gefordert wurde, stellte klar, dass selbst so ein Sieg mit „viel Spielfreude“ immer auch „harte Arbeit“ sei.