Premier League

Trainerstars auf Titeljagd

Liverpools Coach Jürgen Klopp hofft auf mehr Glück, Maurizio Sarri hat bei Chelsea wenig Zeit und Pep Guardiola warnt seine Meisterspieler. Bei Manchester United fällt José Mourinho durch miese Stimmung auf.

10.08.2018

Von DPA

Jürgen Klopp steht in Liverpool unter Erfolgsdruck. Foto: Nick Potts/PA Wire/dpa

Jürgen Klopp steht in Liverpool unter Erfolgsdruck. Foto: Nick Potts/PA Wire/dpa

Vor dem Start der Mission Titelverteidigung für Manchester City hat Meistermacher Pep Guardiola seine Mannschaft gewarnt. „Die Spieler können diese „Ich bin richtig gut“-Mentalität haben“, sagte der Spanier, „aber das ist der Moment, wo es bergab geht.“ Nach dem Double-Gewinn (Meisterschaft und Ligapokal) kündigte Guardiola an, noch strenger mit seinen Spielern zu sein. Denn die Konkurrenz in Manchester, London und Liverpool lauert.

Viele englische Fußball-Experten sehen Man City wieder als ersten Titelanwärter. Aber der härteste Konkurrent für Guardiola dürfte wohl Jürgen Klopp sein. Der deutsche Coach will nach zweieinhalb Jahren in Liverpool endlich einen Titel holen. Der Champions-League-Finalist ärgerte City schon in der vergangenen Saison mehrfach und setzte sich auch in der Königsklasse gegen die Guardiola-Elf durch. In der Vorbereitung entschied Liverpool das Duell erneut mit 2:1 für sich.

Reds investieren viel Geld

Auf die Frage, was seinem Team zum großen Erfolg noch fehlt, sagt Klopp: „Wir brauchen vielleicht nur ein bisschen mehr Glück.“ Und man werde für die nötige Tiefe im Kader sorgen. Für fast 200 Millionen Euro verstärkten sich die Reds mit Fabinho (AS Monaco), Naby Keita (RB Leipzig), Xherdan Shaqiri (Stoke City) und Alisson (AS Rom), der im Tor den umstrittenen Loris Karius verdrängt. Die Zeitung „Liverpool Echo“ sprach von einer „donnernden Absichtserklärung“. Für Klopp wächst damit auch der Erfolgsdruck.

Den hat der neue Arsenal-Coach Unai Emery nur bedingt. Nach 22 Jahren unter Trainer Arsène Wenger soll der Spanier eine neue Ära einleiten. Die letzte Meisterschaft ist 14 Jahre her. In Wengers letzter Saison verpassten Mesut Özil und Co. erneut die Champions League. Nun hoffen die Fans, dass Emery, der mit dem FC Sevilla dreimal die Europa League und mit Paris Saint-Germain zuletzt das nationale Triple gewann, auch die Gunners wieder zu einem Titelkandidaten formt. Zwei Neue aus der Bundesliga sollen dabei helfen: Torwart Bernd Leno (Bayer Leverkusen) und Verteidiger Sokratis (Borussia Dortmund).

Ein paar Kilometer weiter warten die Fans des Lokalrivalen Tottenham Hotspur seit nunmehr 57 Jahren auf den dritten Meistertitel. Das Team um WM-Torschützenkönig Harry Kane, der gerade zum zweiten Mal Vater geworden ist, schien in den letzten Spielzeiten nah dran zu sein, scheiterte aber jedes Mal.

Beim Vizemeister Manchester United sorgte Trainer José Mourinho mit Pessimismus und Gemecker über die Transfers für Misstöne und mediale Spekulationen. Resigniert der extrovertierte Portugiese schon? Oder bereitet er womöglich seinen Abschied vor? Sollte Man United nicht Meister werden, und für den Titel spricht derzeit nicht viel, könnte es für Mourinho die letzte Saison im Old Trafford werden.

Beim Pokalsieger FC Chelsea hatte der erst spät verpflichtete Coach Maurizio Sarri nicht viel Zeit für die Vorbereitung. Den Abschied von Torwart Thibaut Courtois will der Italiener mit Kepa kompensieren, dem mit rund 80 Millionen Euro seit dieser Woche teuersten Torhüter der Welt. Jorginho, den Sarri vom SSC Neapel mitbrachte, und die Real-Madrid-Leihgabe Mateo Kovacic sollen die Blues verstärken.

Sarris Vorgänger und Landsmann Antonio Conte wurde gleich im ersten Jahr an der Stamford Bridge Meister. Ein solches Kunststück erwarten von Sarri nur wenige. dpa

Erst spät verpflichtete Pokalsieger Chelsea London seinen neuen Coach Maurizio Sarri, der vom SSC Neapel kam.  Foto: afp

Erst spät verpflichtete Pokalsieger Chelsea London seinen neuen Coach Maurizio Sarri, der vom SSC Neapel kam. Foto: afp

Will künftig strenger sein: Pep Guardiola. Foto: Adam Davy/PA Wire/dpa

Will künftig strenger sein: Pep Guardiola. Foto: Adam Davy/PA Wire/dpa