Olympia

Tränen der Enttäuschung am Beckenrand

Pechvogel Jacob Heidtmann disqualifiziert, Langschläferin Alexandra Wenk abgehängt: Für die deutschen Schwimmer begann Olympia enttäuschend.

08.08.2016

Von HANS ALBERS

Rio de Janeiro. Nach dem spektakulären Olympia-Fehlstart der deutschen Schwimmer erhielt Pechvogel Jacob Heidtmann den Befehl zum Randalieren. „Ich habe ihm gesagt, er soll ins Olympische Dorf zurückfahren, etwas nehmen, das nicht so teuer ist, und seinen Frust daran auslassen“, berichtete Bundestrainer Henning Lambertz nach der ärgerlichen Disqualifikation seines Rekordschwimmers.

Langschläferin Alexandra Wenk bekam dagegen was auf die Ohren, weil sie beim Mittagsschlaf am frühen Abend überzogen hatte. „Wenn man die halbe Stunde nicht einhält und es zwei Stunden werden, fehlt nachts der Schlaf, und man ist am nächsten Morgen nicht fit“, kritisierte Lambertz das neue Glamour-Girl im deutschen Team, das drei Monate nach der Rekord-Show in Berlin im olympischen Becken weit hinterherschwamm.

Heidtmann und Wenk waren nach ihren Vorläufen weinend aus dem Stadion geflüchtet – und sie waren nicht die Einzigen, die sich den Olympia-Auftakt ganz anders vorgestellt hatten.

In deutscher Rekordzeit von 4:11,85 Minuten schlug Heidtmann im Vorlauf über 400 m Lagen als Fünfter an. Doch Sekunden später kam das Aus, weil er bei der Brustwende zwei Delfinkicks gemacht hatte. „Sehr, sehr tragisch“ nannte Lambertz den Fauxpas des WM-Fünften, der locker das Finale erreicht hätte.