Nach den Herren holen auch die Hockey-Damen Bronze – 2:1-Sieg über Neuseeland

Torhüterin Reynolds erwischt Sahnetag

Die deutschen Hockey-Damen haben es den Herren gleich getan. Sie holten per 2:1-Sieg über Neuseeland und einer starken Keeperin Bronze.

20.08.2016

Von SID/DPA

Brachte ihre Gegnerinnen aus Neuseeland fast zur Verzweiflung: die deutsche Keeperin Kristina Reynolds. Foto: afp

Brachte ihre Gegnerinnen aus Neuseeland fast zur Verzweiflung: die deutsche Keeperin Kristina Reynolds. Foto: afp

Rio de Janeiro. Torhüter-Titanin Kristina Reynolds umarmte all ihre Kolleginnen, dann begannen die Hockey-Heldinnen gemeinsam zu hüpfen und zu singen. „Oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen ...“ Und es stimmte ja: Mit Bronze bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro haben die deutschen Hockey-Frauen ihre erste Medaille seit dem Olympiasieg 2004 in Athen errungen – dank Reynolds.

Die Torfrau mit dem blauen Trikot und der Nummer 32 hielt (fast) alles – und brachte Neuseeland beim 2:1 (0:0) zur Verzweiflung. Es war ein Zittersieg, aber der große Kampf wurde belohnt: Als Beweis für ihre Rückkehr in die Weltspitze nehmen die „Mädels“ von Bundestrainer Jamilon Mülders die ersehnte Medaille mit nach Hause.

Nach einer schwachen ersten Halbzeit, in der die überragende Reynolds die DHB-Frauen im Spiel hielt, kam die Mannschaft wie verwandelt aus der Kabine. Charlotte Stapenhorst vollendete einen wunderbaren Spielzug zur Führung (34.), Lisa Schütze legte mit einem eleganten Lupfer kurz darauf nach (38.). Mit dem Abpfiff des dritten Viertels verkürzte Olivia Merry (45.) – danach begann das große Zittern. Doch das 2:1 reichte.

Mit zwei dritten Plätzen erwiesen sich die Mannschaften des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) erneut als Medaillenlieferanten. Erstmals seit 2004, als die Frauen in Athen Gold und die Männer Bronze gewannen, gab es in Brasilien wieder zwei Medaillen für die DHB-Mannschaften, nachdem sich die Männer am Vortag die Niederlande nach Penaltyschießen (4:3) besiegt hatten.

Die deutschen Frauen hatten allerdings zunächst erhebliche Schwierigkeiten mit dem aggressiven Pressing der „Blacksticks“. Aus der Umklammerung konnten sich die „Danas“ selten befreien, es fehlten die langen, geschlenzten Pässe in die Spitze hinzu kamen schlechte Abspiele beim Spielaufbau. Doch immerhin hatte Torhüterin Reynolds wieder mal einen Sahnetag erwischt.

Zwei Tage nach den dramatischen Halbfinal-Niederlagen gegen die Niederlande (3:4 im Penaltyschießen) wollten sich die deutschen Frauen unbedingt für ein starkes Turnier belohnen. „Wir hören jetzt nicht auf! Wir holen uns Bronze!“, hatte Mülders sein Team eingeschworen und auf die Bestätigung der Topleistung aus dem Spiel gegen die Niederlande gepocht.

Doch davon war zunächst nichts zu sehen. Mülders griff immer wieder korrigierend ein, schnappte sich einzelne Spielerinnen für neue Instruktionen. Doch seine Mannschaft, in der Katharina Otte kurzfristig die schwer am Kreuzband verletzte Verteidigerin Annika Sprink ersetzte, blieb zu passiv. Das 0:0 zum Pausenpfiff war schmeichelhaft, vor allem dank Reynolds.

Mit ihren Glanzparaden legte Reynolds vor den Augen von Männer-Bundestrainer Valentin Altenburg, der mit Töchterchen Sophie auf den Schultern seiner Frau Lisa zusah, auch die Basis für den Aufschwung in der zweiten Halbzeit. Allerdings: Nach dem Anschlusstreffer drehte Neuseeland, das schon in der Vorrunde 1:2 gegen Deutschland verloren hatte, noch einmal auf, es wurde mehrfach brenzlig. Mehr aber auch nicht.

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Erstellt:
20.08.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 26sec
zuletzt aktualisiert: 20.08.2016, 06:00 Uhr

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