Abschied

Tony Martins allerletzter Auftritt

Im Mixed will das deutsche Radteam bei der WM nochmal angreifen – zur Ehren des Altmeisters.

22.09.2021

Von sid

Tony Martin hat meist kühlen Kopf bewahrt. Foto: David Stockman

Tony Martin hat meist kühlen Kopf bewahrt. Foto: David Stockman

Brügge. Beim Gedanken an Tony Martins letztes Rennen wurde Max Walscheid emotional. „Eine Legende, die hier abtritt. Es ist toll, mit ihm hier nochmal ein Zimmer zu teilen“, schwärmte der 28-Jährige. Denn am Mittwoch sind Martins Tage im Peloton endgültig gezählt, bei der WM-Mixed-Staffel von Knokke-Heist nach Brügge fährt der einst beste Zeitfahrer der Welt seine letzten Kilometer auf der großen Radsport-Bühne.

Seine fünf Teamkollegen wollen ihm deshalb unbedingt ein würdiges Abschiedsgeschenk bereiten. „Für alle ist es eine Ehre, mit ihm sein letztes Rennen zu fahren“, sagte Lisa Klein und betonte: „Wir wollen auf jeden Fall um das Weltmeistertrikot mitkämpfen.“ Alle anderen, Tony Martin sowieso, seien „nochmal einen Tick mehr motiviert, ihn wirklich gebührend zu verabschieden“, sagte Max Walscheid: „Er ist einer der ganz überragenden Zeitfahrer der letzten zehn Jahre. Für uns alle ist es toll, mit ihm zusammen zu fahren – da wollen wir definitiv die beste Leistung abrufen.“

Nicht nur an der Euphorie der Teamkollegen ist zu spüren, dass der deutsche Radsport in Martin eine seiner wichtigsten und beliebtesten Persönlichkeiten verliert. Martin – Spitzname „Panzerwagen“ – wurde vier Mal Weltmeister im Einzelzeitfahren (2011 bis 2013, 2016). 2012 in London war er Olympiazweiter. Insgesamt zehn Mal triumphierte er bei den deutschen Meisterschaften. Der Abschied fällt dem 36-Jährigen, der in seinem letzten WM-Einzelzeitfahren am Sonntag einen starken sechsten Platz erreichte, immer noch schwer. im Peleton ist er anerkannt, eine Führungspersönlichkeit.

Am Mittwoch könnte nun ein weiterer großer Erfolg hinzukommen – beim allerletzten Rennen des „Panzerwagens“.