Rottenburg
Toni Edo für mutiges Einschreiten bei Messerangriff geehrt
Am 7. September dieses Jahres hätte sich das Leben für viele ändern können, einfach nur, weil sie an diesem Nachmittag ein Päckchen zur Post bringen wollten oder auf dem Weg in die Stadt waren. Sie hätten „Zufallsopfer“ eines Mannes werden können, der auf dem Ehinger Platz in Rottenburg mit einem Messer Passanten bedrohte, sagte Oberbürgermeister Stephan Neher.
Bild: Angelika Bachmann
Dass an diesem Nachmittag nichts Schlimmeres passiert ist, ist Toni Edo (Mitte) zu verdanken. Er sei, so Neher, „mutig eingeschritten“: Edo hat den Mann überrumpelt und zu Boden gebracht. So konnte der Angreifer, dann auch mit Hilfe anderer Passanten, entwaffnet und am Boden gehalten werden, bis die mittlerweile alarmierte Polizei eintraf. Inzwischen ließ der Haftrichter den mutmaßlichen Angreifer in die forensische Abteilung eines Zentrums für Psychiatrie einweisen.
Bei der Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend wurde Edo für seine mutige Tat geehrt. Edo habe „schlimmere Verletzungen, vielleicht sogar Tötungen verhindert“, sagte Marco Renner, Leiter des Rottenburger Polizeireviers (links) und bedankte sich bei dem 44-Jährigen, der aus Nigeria stammt, seit 2017 in Deutschland lebt und in einem Schlosser- und Stahlbaubetrieb arbeitet.
Mit anhaltendem Applaus zollten die Stadträtinnen und -räte Edo Respekt. Zur Ehrung hatte dieser seine beiden Kinder mitgebracht: Treasure, die demnächst 2 Jahre alt wird, und seinen vierjährigen Sohn Gabriel, der passenderweise im Spiderman-Kostüm erschien – dem Helden aus den Marvel-Filmen wird neben seinen Superkräften auch die Fähigkeit zugeschrieben, Gefahren zu erahnen und wendig und schnell zu reagieren./