Feldstetten

Tödlicher Unfall bei Römerstein: Fuhr das Verursacher-Auto autonom?

Am Montagnachmittag ist es auf der Bundesstraße 28 zwischen Römerstein-Zainingen und Feldstetten auf Höhe des Skiliftes Salzwinkel zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Nun gibt es neue Details von der Polizei.

15.08.2022

Von ST

Rettungskräfte stehen an zerstörten Fahrzeugen. Foto: Simon Adomat/VMD-Images/dpa

Rettungskräfte stehen an zerstörten Fahrzeugen. Foto: Simon Adomat/VMD-Images/dpa

Nach bisherigen Erkenntnissen fuhr gegen 17 Uhr ein vollelektrischer BMW iX in Fahrtrichtung Feldstetten/Ulm und geriet aus bislang unbekannter Ursache nach links in den Gegenverkehr. Dort streifte er den Citroen eines 70-Jährigen, der in Richtung Zainingen unterwegs war und in der Folge seinerseits in den Gegenverkehr schleuderte. Der Citroen krachte frontal in den Seat Alhambra eines 32-Jährigen, der mit einer 33-Jährigen unterwegs war. Der Motor des Seats fing Feuer. Der BMW geriet nochmalig in den Gegenverkehr und kollidierte dort frontal mit einem in Richtung Zainingen fahrenden Mercedes Vito eines 32-Jährigen.

„Bei dem Unfallwagen handelt es sich um ein autonomes E-Testfahrzeug. Ob dieses von dem 43-Jährigen gelenkt wurde oder nicht, ist Gegenstand der Ermittlungen und kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden“, so die Polizei am Morgen. Die ermittelnde Verkehrspolizei hat einen Sachverständigen hinzugezogen. BMW hat den Polizeiangaben umgehend widersprochen.

Der 33-jährige Beifahrer im Vito starb noch an der Unfallstelle. Im BMW befanden sich zwei Männer im Alter von 31 und 47 Jahren, eine 42-jährige Frau sowie ein eineinhalb Jahre altes Mädchen. Die Beifahrerin im BMW wurde schwerstverletzt.

Auch alle anderen Insassen in den Autos wurden schwer verletzt. Die Verletzten wurden in verschiedene Kliniken eingeliefert. Der Rettungsdienst war nach Polizeiangaben mit einem Großaufgebot von vier Rettungshubschraubern, zehn Rettungswagen, drei Notärzten, sowie einem leitenden Notarzt vor Ort im Einsatz. Die Feuerwehr war mit 15 Fahrzeugen und etwa 80 Einsatzkräften zum Löschen des brennenden Fahrzeugs sowie zur Bergung im Einsatz.

Ein Polizeihubschrauber fertigte aus der Luft Übersichtsaufnahmen von der Unfallstelle. Die Strecke musste bis etwa 1 Uhr nachts für mehrere Stunden durch die Straßenmeisterei voll gesperrt werden. An allen Fahrzeugen entstand Totalschaden, sie mussten abgeschleppt werden. Nach ersten Schätzungen entstand ein Gesamtschaden in Höhe von mindestens 180.000 Euro. Die Verkehrspolizei Tübingen hat die Ermittlungen übernommen und sucht unter Telefon 0 70 71 / 9 72 85 10 Zeugen, die sachdienliche Angaben zum Unfallhergang machen können.