Tipps gegen den Umzugsstress

Tipp 1: Gut geplant, ist halb umgezogen

Natürlich ist es ein Stück weit Luxus, wenn man ausreichend Zeit zur Verfügung hat, um den Umzug zu planen, doch auch wenn die Zeit knapp wird, gilt: Eine Checkliste hilft, Stress zu vermeiden, denn was dort notiert ist, muss nicht ständig durch den Kopf geistern und die Gedanken an ein Umzugs-Fiasko schüren. Die ersten Punkte auf dieser Checkliste sind diese:

Renovieren

Versicherungen und Mitgliedschaften kündigen/wechseln (Sonderkündigungsrecht wegen Umzug)

Kosten kalkulieren

Küche räumen: Lebensmittel aufbrauchen, Kühltruhe abtauen

Nachsendeauftrag stellen

Ummelden bei Vertragspartnern (Banken, Versicherungen, Vereinen, ...) und Dienstleistern

Umzugshelfer rekrutieren

Umzugsorganisation planen (Kisten einpacken, Transport, Kisten auspacken)

Umzugstermin festlegen

Urlaub beantragen

Werkzeug organisieren

Wohnungsübergabe und finale Abrechnung klären

Gerade der Aspekt der Kostenkalkulation will umfassend durchdacht sein, denn gerade Umzugskosten können sehr unterschiedlich ausfallen. Einem Beitrag zufolge gehören zu den wichtigen Umzugskosten: Mietkaution, Renovierungsarbeiten und Meldekosten. Zusätzlich hängen die benötigten finanziellen Aufwendungen für einen Umzug auch immer von der Entfernung der neuen Wohnung (Fahrtkosten, Kosten für Lieferwagen) sowie von der Höhe der Eigenleistung beim Umzug (eventuell Kosten für Umzugsunternehmen) ab. Was weiter noch auf dieser Checkliste stehen soll? Viele Aufgaben in der alten, aber auch in der neuen Bleibe, wie die folgende Tabelle zeigt:

 

Am Tag vor dem Umzug ist es wichtig, dass die wichtigsten Habseligkeiten immer zur Hand sind. Bargeld, ein aufgeladenes Handy und alle benötigten Schlüssel sind für einen reibungslosen Umzug mindestens genauso wichtig, wie einen Parkplatz für den Umzugs-Lkw zu organisieren und Verpflegung für die Umzugshelfer anbieten zu können. Sinnvollerweise ist der Tag der Übergabe der alten Bleibe ein paar Tage nach dem eigentlichen Umzug. So ist Zeit, noch einmal in Ruhe zu checken, ob alles mit-umgezogen ist.

Tipp 2: Umzug mit Kind einfühlsam angehen

Natürlich ist der Stresspegel für ein Kind umso größer, je weniger es versteht, was gerade passiert. Und das bedeutet, dass insbesondere junge Kinder hier einen hohen Betreuungsgrad haben, denn da sie in der Regel nicht verstehen, was ein Umzug bedeutet, mag es aus Kindersicht so aussehen, als ob alles, was einst lieb und teuer war in Kisten gepackt wird. Ziel der Reise: unbekannt.

Die Expertin, Prof. Dr. Dörte Weltzien, rät im Interview: „Sobald alles fix ist, sollten Eltern offen mit ihren Kindern sprechen, alle Fragen ernst nehmen und realistisch antworten: kein Schlaraffenland malen, aber auch keine Ängste schüren. Es gibt übrigens gute Bilderbücher, die beim Erzählen und In-die-Zukunft-schweifen helfen. Eine gemeinsame Erkundung der neuen Umgebung unterstützt die kindliche Vorstellungskraft.“ (Quelle: Baby und Familie) Das funktioniere in aller Regel schon mit Kindern im Alter von drei oder vier Jahren.

Eine mindestens ebenso große Herausforderung sei indes das Einleben in der neuen Wohnung oder im neuen Haus. Auch hier hilft eine gute Vorbereitung. Wer bereits regelmäßig vor dem Tag des Umzugs in der neuen Bleibe zu Besuch war, kann hier gute Vorarbeiten leisten und die Vorfreude der Kinder schüren. Eltern müssen damit rechnen, dass besonders Kleinkinder verstärkt Körperkontakt suchen.

Tipp 3: Umzug mit Tier kann eine Reise ins Ungewisse sein

Wer sich als Tierhalter in die Situation des Tieres versetzt, kann vielleicht in Ansätzen verstehen, was ein Tier, mit dem ja in der Regel nicht dieselbe Kommunikation möglich ist wie mit einem Menschen, zur Umzugszeit durchmacht. Anders als bei einem Kind fällt es hier meist sehr schwer zu erklären, was passiert. Und vielleicht fühlt sich das Tier ja auch zurückversetzt in die Zeit seines Einzugs und hat Angst, dass er nun Herrchen oder Frauchen wieder verlassen muss.

Der Tierschutzbund rät, die Tiere am Umzugstag selbst besser in die Obhut eines Vertrauten zu geben oder dorthin zu bringen, wo das Tier den Urlaub verbringt. So ersparen sich Herrchen und Tier gleichermaßen den Stress und die Anspannung am Umzugstag bzw. können diesen weitestgehend minimieren. Ist das Tier ein bis zwei Tage nicht da, hat der Tierbesitzer auch genug Zeit, den Schlafplatz des Tieres zu gestalten, bevor er final mit einzieht. Wenn nicht nur die Möbel, sondern auch die tierischen Spielsachen bereits in der neuen Bleibe warten, ist der Umzugsstress meist schnell vergessen.Wer mit Katzen umzieht, sollte darauf achten, die Tiere nicht gleich ins Freie zu lassen. Sie sollten sich erst an die neue Umgebung gewöhnen. Auch kann es vorkommen, dass (wenn mehrere Katzen zusammenwohnen) erneut Rangkämpfe stattfinden, frei nach dem Motto: Neuer Wohnort, neue Rangordnung.

Tipp 4: Zeitpuffer, Überschätzung und der lange Atem

Auch wenn die Vorfreude auf die neue Bleibe meist ungeahnte Kräfte weckt, so ist es doch sinnvoll, sich selbst bei der euphorischen Planung zu zügeln, vernünftige Zeitpuffer einzuplanen und geduldig zu agieren. Das ist insbesondere wichtig, denn selbst wenn der Umzug an sich geschafft ist, ist die Arbeit für den Adress-Wechsler noch lange nicht vorbei. Bis Ruhe einkehrt, können so leicht einige Monate vergehen und dafür ist ein langer Atem nötig.