The Big Sick

The Big Sick

Romantische Komödie nach einer wahren Geschichte eines jungen pakistanischen Einwanderers, der sich zwischen Herz und Tradition entscheiden muss.

21.11.2017

Von Madeleine Wegner

Kumail versucht, seinen pakistanischen Wurzeln viel Witz abzugewinnen: Auf kleinen Bühnen tritt er in Chicago als Stand-up-Comedian auf. An einem dieser Abende lernt er die muntere wie beziehungsmüde Psychologie-Studentin Emily (Zoe Kazan) kennen. Wie es eben so ist: Die Liebe hält nicht viel von perfektem Timing. Es ist schön zuzuschauen, wie die beiden dennoch zusammenfinden und wie ihre Nähe zueinander wächst.

Doch ausgerechnet die pakistanischen Traditionen sind es, die eine gemeinsame Zukunft immer unwahrscheinlicher erscheinen lassen: Kumails Mutter versucht beharrlich, ihren Sohn in eine Ehe mit einer pakistanischen Frau zu drängen. Die Fotos der Kandidatinnen stapeln sich bereits in Kumails Zigarren-Schachtel. Es kommt, wie es kommen muss: Emily entdeckt die Schachtel und damit auch Kumails unaufrichtiges Verhalten. Wie als Reaktion auf die Trennung erkrankt Emily an einer schweren Infektion. Sie wird in ein künstliches Koma versetzt und mit ihr zeitweise auch der zweistündige Film.

Es ist amüsant, wie der Film nebenbei die Stand-up-Comedy-Szene beleuchtet. Und auch Holly Hunter und Ray Romano als Elternpaar bringen Schwung in die Geschichte. Doch der Film kann sich nicht so recht entscheiden, ob er nun Culture-Clash-Komödie oder Romanze mit Hindernissen sein will. So bleiben die Konflikte und auch die Protagonisten recht flach. Und das, obwohl es sich um eine wahre Geschichte handelt: Kumail Nanjiani (der selbst Kumail spielt) hat zusammen mit seiner Frau Emily V. Gordon das Drehbuch geschrieben.

Eine nette Romanze, die gewisse Längen hat und oberflächlich bleibt, weil sie sich nicht für ein Thema entscheiden kann.