Tübingen · Corona

Tests für den Regierungsbezirk

Die Pandemiebeauftragte Lisa Federle hat nach Absprache mit OB Boris Palmer 200 000 Schnelltests für Südwürttemberg bestellt.

24.02.2021

Von Sabine Lohr

Auf Berlin und Stuttgart wollten Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer und die Tübinger Pandemiebeauftragte Lisa Federle nicht warten: Wie Palmer mitteilte, hat Federle 200 000 Schnelltests auf Vorrat für Schulen und Kitas im gesamten Regierungsbezirk bestellt.

Auf seiner Facebook-Seite schreibt Palmer, auch andere sollten von Federles guten Kontakten profitieren. Er und Federle hätten deshalb bei anderen Städten nachgefragt, ob sie bei der Bestellung der Schnelltests mitmachen wollen. „Fast alle OB-Kollegen im Regierungsbezirk Tübingen sind sofort überzeugt gewesen und haben bestellt“, so Palmer.

Nun hätten noch ein Logistikzentrum und ein Bürge für eine halbe Million Euro gefehlt. „Die Firma Horn war dazu sofort bereit“, schreibt Palmer. Am gestrigen Mittwoch seien Tests angekommen und werden nun von den beteiligten Städten abgeholt. Mössingen sei am nächsten und „war schneller als die Feuerwehr“.

In mehr als einem Dutzend Städten könnten also am heutigen Donnerstag Schulen und Kitas mit den neuen Nasentests
starten, „die anders als die herkömmlichen Tests nicht mehr weh tun und kein medizinisches Personal benötigen, wenn man eine Anleitung vorausschickt und die Tests unter Aufsicht vor Ort durchführt“.

Landes-DRK-Präsidentin Barbara Bosch sehe es wie Federle und habe allen DRK-Kreisverbänden empfohlen, die Anleitung zu den Selbsttests zu übernehmen, weil die CE-Zulassung vorliege.

Die Idee des Landes, die Leute zu Testzentren zu schicken, hält Palmer für nicht praktikabel. „Wir wollen Erzieherinnen und Lehrer, aber auch die größeren Kinder zweimal die Woche testen. Das geht nur in der Schule oder Kita.“

In einer Pandemie könne man auf die Erlaubnis zum Nasepopeln nicht warten. „In Tübingen packen wir so was einfach an“, so Palmer.

Der Tübinger Weg ist bei Spahn angekommen

Am Dienstag wurde die Pandiemiebeauftragte Lisa Federle aus Berlin angerufen. Bundesgesundheitsminister Jens Span würde gerne mit ihr beraten. Am kommenden Freitag wird es dann in Berlin eine Bundespressekonferen geben. Neben Spahn und Federle wird sich auch Prof. Lothar Wieler äußern, Präsident des RobertKoch-Institus. Was genau dort verkündet werden soll, ist noch nicht bekannt. „Die Corona-Lage im Lockdown“ ist die kurzfritig anberaunte Konferenz überschrieben. Soviel sei aber schon verraten: „Ich freue mich, dass unser Tübinger Weg nun doch in Berlin Gehör findet“, sagte Federle.