Dezmine Wells kein Tiger mehr

Test nicht bestanden

Er war mit großen Vorschusslorbeeren als neuer Tigers-Führungsspieler angekündigt worden: Dezmine „Dez“ Wells, der zuletzt bei den Chicago Bulls in der Summerleague überzeugt hatte. Jetzt das jähe Ende: Der Bundesligist hat sich schon wieder vom US-Amerikaner getrennt. „Er hatte die medizinische Eingangsprüfung nicht bestanden“, begründet Manager Robert Wintermantel die Maßnahme.

19.08.2016

Von Bernhard Schmidt

Kaum ins Tigers-Training eingestiegen und schon wieder abgereist: Dez Wells ist bei der medizinischen Eingangsprüfung durchgefallen. Bild: Ulmer

Kaum ins Tigers-Training eingestiegen und schon wieder abgereist: Dez Wells ist bei der medizinischen Eingangsprüfung durchgefallen. Bild: Ulmer

Tübingen. „Da sind wir gebrannte Kinder“, sagt Wintermantel. Die Tübinger Walter Tigers haben in den zurückliegenden zwölf Erstliga-Spielzeiten immer mal wieder mit verletzten oder kranken Spielern schlechte Erfahrungen gemacht, weshalb diesmal der medizinische Eingangstest besonders intensiv ausfiel. Die Spieler waren beim Augen- wie beim Zahnarzt, seien sowohl orthopädisch wie internistisch untersucht worden. „Wir wollten damit so viel Risiko wie möglich ausschließen“, sagt Tigers-Manager Wintermantel. Dez Wells war der einzige der neun Neuverpflichtungen, der die medizinische Prüfung nicht bestand.

Was dem Shooting Guard, dem bei seiner Verpflichtung vor drei Wochen „ein unglaubliches Kämpferherz und großes Durchsetzungsvermögen“ attestiert worden war, bei der Untersuchung zum Verhängnis wurde, will das Tigers-Management nicht verraten. „Wir wollen allen Spekulationen vorbeugen und dem Spieler möglichst keine Steine in den Weg legen“, sagt Wintermantel. Wells hat Deutschland bereits wieder Richtung US-amerikanische Heimat verlassen.

„Das ist natürlich ein Rückschlag“, sagt Wintermantel, „wir hatten für ihn eine ganz besondere Rolle vorgesehen.“ Als ein „ganz wichtiges Puzzle im neuen Team“ hatte auch Tigers-Chefcoach Tyron McCoy den Neuen gesehen. Die Tigers, seit knapp zwei Wochen im Training für die am 25. September in Bremerhaven startende Saison, sind nun im Zugzwang, die unerwartet entstandene Lücke möglichst schnell wieder zu schließen. Es bleibe aber trotzdem noch genug Zeit. „Klar, wir müssen schnell reagieren, es muss aber auch in jeder Hinsicht passen“, sagt der Tigers-Manager. Natürlich müsse Chefcoach McCoy die Spielkonzepte mit dem Neuen einstudieren und die Systeme vielleicht noch einmal variieren. „Es ist auch für den Trainer eine Enttäuschung. Aber er arbeitet professionell und wird auch eine Lösung finden“, sagt Wintermantel.