Rio de Janeiro

Tennis-Youngster Zverev ist zu platt für Olympia

01.08.2016

Von SID

Rio de Janeiro. Vor vier Jahren Philipp Kohlschreiber mit einer verwackelten Video-Botschaft, jetzt Alexander Zverev via Internet-Mitteilung mit Verweis auf seine angeschlagene Gesundheit: Das deutsche Herren-Tennis muss kurz vor Beginn der Olympischen Spiele wieder einen personellen Rückschlag verkraften. Und erneut wirft Art und Weise sowie Zeitpunkt der Absage Fragen auf. „In meinen letzten beiden Matches in Washington und Toronto habe ich mich nicht 100 prozentig gut gefühlt“, schrieb Zverev am Samstag auf Instagram.

In Washington hatte es der 19 Jahre alte Hamburger vor gut einer Woche ins Halbfinale geschafft, in Toronto in dieser Woche kassierte er eine Erstrunden-Niederlage gegen Lu Yen-Hsun aus Taiwan.

Neben Angelique Kerber und Philipp Kohlschreiber zählte Zverev zu den größten Hoffnungsträgern des Deutschen Tennis Bundes (DTB). Doch mit Verweis auf seine Gesundheit sagte der Teenager nun ab. „Nach mehreren Gesprächen mit Ärzten und meinem Team haben wir entschieden, dass ich zurückziehen muss.“ Der DTB muss nach dem vorherigen Rückzieher des verletzten Doppelspezialisten Philipp Petzschner nun einen neuen Partner für Kohlschreiber finden.

„Ich glaube, dass er einfach platt ist. Er hat viele Matches gespielt“, sagte DTB-Sportdirektor Eberhard zum Olympia-Nein. „Er ist nicht in der Lage, Olympia so zu spielen, wie er sich das vorstellt. Er ist sehr ehrgeizig und hätte auch um eine Medaille mitspielen wollen.“ Zu platt für Olympia? Zu viele Matches gespielt? Da liegt die Frage nach der Turnierplanung und den persönlichen Prioritäten auf der Hand. „Er ist einfach ausgebrannt, der Akku ist leer“, sagte DTB-Vize Dirk Hordorff gestern. Auf die Frage, ob Zverev angesichts der Belastung seinen Turnierplan nicht hätte anders gestalten sollen, sagte Hordorff: „Im Nachhinein hätte man sicher das eine oder andere anders machen können. Aber im Nachhinein weiß man auch die Lottozahlen.“