Gruibingen

Tatverdächtiger verunglückt auf der Flucht vor der Polizei

Ein Mann rast auf der Rastanlage Gruibingen gegen eine Laterne. Ist er in ein Tötungsdelikt verwickelt?

19.05.2022

Von Susann Schönfelder, Isabelle Jahn

Der Fahrer des Unfallwagens wurde schwer verletzt. Foto: SDMG / Woelfl

Der Fahrer des Unfallwagens wurde schwer verletzt. Foto: SDMG / Woelfl

Gruibingen. Augenzeugen sprechen von einem Trümmerfeld: Auf der A8 bei Gruibingen (Landkreis Göppingen) ist es am Mittwoch zu einem Unfall gekommen. Der Fahrer eines VW Golf hatte auf dem Rastplatz die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war im Bereich der Rastanlage gegen eine Straßenlaterne geprallt. Bei dem Unfall wurde der 48-Jährige verletzt. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.

Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen sagte zunächst, dass es zu dem Unfall eine Vorgeschichte gebe, hüllte sich ansonsten jedoch in Schweigen. Wenige Stunden nach dem Unfall gaben Polizei und Staatsanwaltschaft Stuttgart gemeinsam bekannt, dass der Unfallfahrer eines möglichen Tötungsdelikts verdächtigt wird.

In Waiblingen im Rems-Murr-Kreis war am Karfreitag eine 79-Jährige tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Aufgrund schwerer Verletzungen ermittelt die Kriminalpolizei Waiblingen wegen eines möglichen Tötungsdelikts. Ins Visier der Polizei geriet ein 48-jähriger Angehöriger des Opfers. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart erwirkte beim zuständigen Amtsgericht einen Haftbefehl gegen ihn.

Die Polizei wollte den Mann am Mittwoch festnehmen. Die Zivilkräfte stellten fest, dass er mit einem Fahrzeug unterwegs war. Sie nahmen die Verfolgung auf, erklärte ein Polizeisprecher. Als der Tatverdächtige mit dem VW Golf von der A8 in Richtung München bei Gruibingen auf die Rastanlage abfuhr – die Zivilstreife folgte ihm weiter –, beschleunigte der Fahrer ersten Informationen zufolge. „Wir gehen davon aus, dass er flüchten wollte“, sagte der Polizeisprecher. Eine „wilde Verfolgungsjagd“ habe es jedoch nicht gegeben.

Die Einsatzkräfte agierten demnach weiter verdeckt und ohne Blaulicht oder andere Signale. Der 48-Jährige verlor auf dem Rastplatz die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte gegen die Laterne. Über den aktuellen Gesundheitszustand des 48-Jährigen lagen zunächst keine detaillierteren Informationen vor. Aus welchem Landkreis er kommt, wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Gegen den verunglückten Autofahrer wird wegen eines möglichen Tötungsdelikts ermittelt. Foto: SDMG / Woelfl

Gegen den verunglückten Autofahrer wird wegen eines möglichen Tötungsdelikts ermittelt. Foto: SDMG / Woelfl