Sie machten Raute, Pfadfindergruß und versöhnliche Zeichen

TAGBLATT-Wahlpodium im Carré begann gestisch und ging dann in die politischen Themen

Die 500 Sitzplätze im Sparkassen Carré waren bis auf wenige Stühle besetzt, die parteipolitische Blockbildung schien nicht übertrieben. Chefredakteur Gernot Stegert bezeichnete die Vielzahl von politisch Interessierten in seiner Begrüßung beim TAGBLATT-Wahlpodium am Mittwochabend als einen „traumhaften Anblick“.

03.03.2016

Von ust

Tübingen. Zusammen mit Politik-Redakteurin Renate Angstmann-Koch moderierte er die Diskussion, an deren Anfang jeder der fünf Landtagskandidaten zu einer charakteristischen Geste aufgefordert wurde. Dorothea Kliche-Behnke, SPD, (auf dem Podium vierte von rechts) griff mit beiden Händen ineinander. Schnell wurde die Handbewegung vom Publikum als „Zusammenhalt“ erkannt, wie ihn die Gebärdensprache ausdrückt.

Klaus Tappeser, CDU, (zweiter von links) fackelte nicht lange, er machte den Merkel, den typischen Rautengriff. Bernhard Strasdeit, Linke, (links) legte bei erhobener Hand den kleinen Finger und den Daumen aufeinander: Drei Prozent, riet jemand im Publikum. Doch es war der Pfadfindergruß, Zeichen der Solidarität zwischen groß und klein.

Auch Dietmar Schöning, FDP, (dritter von links) kam mit einer Geste für einvernehmliche Lösung. Er zeichnete mit beiden Händen einen großen Kreis in die Luft, wie ihn Ende der sechziger Jahre der damalige Unipräsident dem Asta immer vorgemacht hatte. Daniel Lede Abal, Grüne, (dritter von rechts) legte die Hand hinters Ohr – für eine Politik des Zuhörens.

Die erste Themenrunde war dann den Flüchtlingen und den kommunalen Belastungsgrenzen gewidmet. Bernd Strasdeit fuhr Lacher und Applaus ein, als er dem Ganzen eine andere Wendung gab: „Das größte Flüchtlingsproblem sind die Steuerflüchtlinge bei uns.“

Bild: Sommer

Bild: Sommer