Gutenacht-Geschichten in Weilheim

TAGBLATT-Lesung in Weilheim: Ritter, Räuber, Ausreißerkater

Von gaunernden Gymnasiasten und sanften Kriegern erzählten die TAGBLATT-Gutenacht-Geschichten in Weilheim.

30.07.2021

Von Martin Zimmermann

Gefühlvolle Klänge von Hans Förster an der Harfe.Bild: Martin Zimmermann

Gefühlvolle Klänge von Hans Förster an der Harfe.Bild: Martin Zimmermann

Drei sehr unterschiedliche Geschichten hörten die über 50 Besucher bei der TAGBLATT-Gutenachtgeschichte am Donnerstag hinter der Weilheimer Rammerthalle. Es moderierte Margarete Knödler-Pasch, Leiterin des Weilheimer Literaturkreises der Kirchengemeinde, dessen 25 Mitglieder sich derzeit mit Gustave Flaubert und Fjodor Dostojewski beschäftigen. Leichtere Kost gab es dann bei der TAGBLATT-Gutenachtgeschichte zu hören.

Ortshistoriker Klaus Mohr las zunächst aus der Autobiografie des Ritters Georg von Ehingen, gebürtig in Hohenentringen, der als fahrender Ritter diverse Abenteuer erlebte, bevor er ein Berater des württembergischen Grafen und Universitätsgründers Eberhard im Bart wurde. „Das Werk hat die Qualität eines Schüleraufsatzes in oberdeutscher Sprache mit schwäbischem Einschlag, und die Rechtschreibung ist fürchterlich“, warnte Mohr.

Er las, wie Georg von Erzherzog Albrecht von Österreich, dem Bruder von Kaiser Friedrich und zweiten Ehemann der als Rottenburger Fasnetsstifterin und Tübinger Universitätsgründerin verehrten Gräfin Mechthild von der Pfalz zum Ritter geschlagen wurde. Er nahm in Rottenburg seinen Abschied von Albrecht und schloss sich dem Johanniterorden an, um Rhodos gegen die Türken zu verteidigen, kämpfte später in Spanien gegen die Sarazenen. „Nach seiner Rückkehr heiratete Georg, hatte 18 Kinder und führte ein ruhiges Beamtenleben“, erzählte Mohr. Um die jüngere Geschichte Tübingens ging es im Buch „Uhlandgymnasium“ des Rechtsanwalts Lothar Müller-Güldemeister, aus dem TAGBLATT-Sportredakteur Hansjörg Lösel las – nicht etwa aus dem „kicker“, wie seine Kollegen gewitzelt hatten. „Uhlandgymnasium“ erzählt die Geschichte der Rotbart-Bande aus neun Gymnasiasten aus gutem Hause, die 1962 wegen mehrerer Einbrüche in Häuser und Geschäfte und sogar wegen eines Banküberfalls zu mehrjährigen Jugendstrafen verurteilt wurden. „Der Kitzel war es, nicht das Geld“, las Lösel über die kriminelle Motivation eines der Schüler. Die Geschichte bekommt eine zweite Zeitebene, als einer der Schüler 40 Jahre später als Rechtsanwalt nach Tübingen zurückkommt und seine ehemaligen Komplizen noch einmal trifft.

Als dritte Vorleserin las Kessy Kaiser-Breining die Katzen- und Liebesgeschichte „Nero Corleone“ von Elke Heidenreich über die komplizierte Dreiecksbeziehung eines geschiedenen Ehepaares, dessen Kater in Italien weggelaufen ist und erst nach Jahren zurückkehrt.

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Erstellt:
30.07.2021, 20:25 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 03sec
zuletzt aktualisiert: 30.07.2021, 20:25 Uhr

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