Vom Afrika-Festival zur Afrika-Messe

Susan Tatah hat ihr Musikfestival in die Messe „GaiExpo“ umgewandelt

Sieben Jahre lang hat Susan Tatah auf dem Festplatz ein sommerliches Afrika-Festival organisiert. Dann machte sie ein Jahr Pause – und kommt nun mit einem neuen Konzept auf den Festplatz zurück: mit der deutsch-afrikanischen Messe „GaiExpo“.

04.04.2018

Von Sabine Lohr

Musik und Tanz beim Afrika-Festival 2016. Archivbild: Faden

Musik und Tanz beim Afrika-Festival 2016. Archivbild: Faden

Vom 9. bis 12. August soll sie eine Plattform bieten für deutsche und afrikanische Unternehmen, für Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit und für Vereine, die sich in Afrika engagieren.

„GaiExpo“ ist die Abkürzung für „German African International Expo“. Die Messe möchte, so heißt es in einer Pressemitteilung, „die ökonomischen Akteure in den Vordergrund stellen statt Klischees von Exotik und Armut zu reproduzieren“. Wesentliches Element der Messe ist ein „Businessforum“, auf dem sich deutsche kleine und mittelständische Unternehmen der Region mit afrikanischen Start-Ups und Unternehmen austauschen können.

Außerdem soll eine Mikrokreditplattform geschaffen werden. Ziel ist es, kleine Kredite von Privat an Privat zu vermitteln, die mittellosen, begabten Afrikanern zur Verfügung gestellt werden. Die Plattform soll Vermittler sein und bietet Übersetzungshilfe.

Wie schon beim Afrika-Festival hat auch die Messe einen geografischen Themen-Schwerpunkt. Das ist in diesem Jahr Tansania und dort vor allem die Veränderung der ländlichen Wirtschaft. Dazu soll es Podiumsdiskussionen, Lesungen und Workshops geben. Geplant ist außerdem ein afrikanischer Markt mit zahlreichen Essensständen. Und auch Musik wird angekündigt: Zu Gast ist Jhikoman & Afrikabisa Band mit ihrem neuen Album „Umkombotzi“. Aus Großbritannien kommt der tansanische Musiker Saidi Kanda mit seiner Band Mvula Mandondo. Und aus Freiburg reist die Reggaeband Unojah an. Außerdem treten unter anderem das Cabaret Kamerun und die Ngoma Africa Band auf. Es gibt eine Kostümparade, Lesungen und eine Kunstausstellung von Alexandre Keto zum Thema Albinos und Menschen mit Vitiligo (Weißfleckenkrankheit).

Tickets kosten zwischen 5 und 14 Euro am Tag, das Festival-Ticket für alle vier Tage soll für 22 Euro zu haben sein.

Zwischenspiel ohne Erfolg

Im vergangenen Sommer hatte ein Konkurrent von Susan Tatah, der Tübinger Seyoum Habtemariam, ein Afrika-Festival auf dem Festplatz ausgerichtet. Dorthin kamen nur wenige Besucher, auch mit der Organisation haperte es. Zudem spielte das Wetter nicht richtig mit. Habtemariam brach das Festival schließlich ab, nachdem sich die Security zurückgezogen hatte. Er kündigte zwar eine Neuauflage für dieses Jahr an, bekam aber den Zuschlag für den Festplatz nicht.