1. FC Heidenheim verliert im Pokalviertelfinale 2:3 gegen Hertha BSC

Superstart hilft nicht

Der DFB-Pokaltraum ist für den 1. FC Heidenheim ausgeträumt. Im Viertelfinale unterlag der Fußball-Zweitligist dem Bundesligisten Hertha BSC mit 2:3. Der Berliner Trainer Dardai hofft nun auf ein Finale daheim.

11.02.2016

Von DETLEF GRONINGER

Das letzte Spannungsmoment: Der Heidenheimer Schnatterer trifft per Elfmeter zum 2:3 und holt den Ball aus dem Tor. Hertha-Keeper Jarstein ist sauer. Foto: dpa

Das letzte Spannungsmoment: Der Heidenheimer Schnatterer trifft per Elfmeter zum 2:3 und holt den Ball aus dem Tor. Hertha-Keeper Jarstein ist sauer. Foto: dpa

Heidenheim. Die Pokal-Sensation blieb für den 1. FC Heidenheim im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Hertha BSC nur Wunschdenken. In Anlehnung an den Husarenstreich am 30. Juli 2011, als die Ostalbkicker in Runde eins als Drittligist den Erstligisten Werder Bremen ausgeschaltet hatten, blühte noch vor der Partie das zarte Pflänzchen Hoffnung auf den erneuten Überraschungscoup. Und FCH-Trainer Frank Schmidt konnte sich noch sehr gut an den 1:0-Pokaltriumph des TSV Vestenbergsgreuth gegen den FC Bayern im August 1994 erinnern. Damals war Schmidt als Libero einer der Garanten des Erfolges.

Doch das war gestern bei der 2:3 (1:2)-Niederlage des FCH in dem mit 11 900 Zuschauern überraschenderweise nicht ausverkauften Stadion alles Schnee von gestern. Die Platzherren hatten zwar den besseren Start und gingen ausgerechnet durch Arne Feick (10. Minute) im Anschluss an einen Eckball von Marc Schnatterer in Führung: Feick wurde in der Bundeshauptstadt geboren.

Die Berliner waren aber nach dem frühen Rückstand unbeeindruckt. Die Gäste schüttelten sich kurz und deckten die Schwächen auf der linken Abwehrseite der Heidenheimer auf. Mitchell Weiser und Genki Haraguchi hatten bei ihren Flankenläufen quasi Narrenfreiheit. Vedad Ibisevic (14., 21.) profitierte jeweils von der Vorarbeit und konnte in seinem 16. Pflichtspiel für die Berliner seinen vierten Doppelpack schnüren. "Das 1:0 hat uns leider nicht die Sicherheit in der Defensive gegeben. Den Ausgleich haben wir zu schnell und das 1:2 zu billig bekommen", resümierte FCH-Trainer Frank Schmidt und fügte an: "Wir hatten auch zu viel Ballverluste.

Ein eventuell nach der Pause aufkommender Zweifel am Erfolg der Gäste wurde durch eine schöne Einzelleistung von Haraguchi (58.), im Keim erstickt. "Wir sind enttäuscht. Das waren zu einfache Gegentore. Du hast aber auch die enorme Spielstärke des Gegners gesehen", betonte Feick. Seine Mannschaftskollegen stemmten sich zwar gegen das drohende Aus. Viel Gefahr ging aber von den Gastgebern, bei denen sich Robert Strauß (dickes Knie) und Smail Morabit (Oberschenkelprobleme) verletzten und vermutlich längerfristig ausfallen werden, nicht mehr aus. Einzige Ausnahme war der Anschlusstreffer nach einem verwandelten Foulelfmeter von Schnatterer (82).

Hertha-Trainer Pal Dardai hat dagegen den Endspieltermin 21. Mai schon fest in seinem Terminkalender verplant. "Ich werde auf jeden Fall im Stadion sein, ob als Trainer oder Zuschauer", sagte er. Dardai wohnt bekanntlich nicht weit weg vom Austragungsort des Finales.