Suicide Squad

Suicide Squad

Actionbetonte Comicverfilmung über eine aus Superbösewichten zusammengestellte Eingreiftruppe.

17.02.2016

Von Klaus-Peter Eichele

Die Kriege rücken näher, der Terror nimmt kein Ende, und auch die gewöhnlichen Verbrecher rüsten auf. Für solche Bedrohungslagen sind in Comic-Amerika die Superhelden zuständig. Weil aber Superman aktuell tot ist, Batman abwesend, und die Avengers dem Konkurrenz-Studio Marvel gehören, greift die Regierung im neuen Film aus dem DC-Comic-Universum zu einer unkonventionellen Maßnahme. Sie holt die gewieftesten, fiesesten und zum Teil mit übernatürlichen Fähigkeiten gesegneten Schurken aus den Gefängnissen, um daraus eine skrupellose Kampftruppe gegen das Böse zu schmieden.

Das klingt nach einem verführerisch neuen Ansatz im festgefahrenen Genre, das Resultat ist aber einer der schwächsten Superhelden-Filme der jüngeren Geschichte. Dem Vernehmen nach hat Autor und Regisseur David Ayer („End Of Watch“) das Projekt in kürzester Zeit gestemmt, was man dem Film an allen Ecken und Enden anmerkt. Eingangs werden die angehenden Squad-Mitglieder der Reihe nach auf erzählerisch simpelste Art vorgestellt, danach verliert sich die unstimmig aus Action, Ironie und Sentimentalität gemixte und mit Sparwitzen vollgestopfte Handlung im Wirrwarr. Selbst die profilierteren unter den schweren Jungs und Mädels (Will Smith als cooler Afroamerikaner, Margot Robbie als aufreizendes Riot Grrl) bleiben reine Abziehbilder, den übrigen wird von vornherein jede Kontur verweigert.

Damit das Publikum nicht wegdöst, gibt es ein Dauerbombardement an Rock-Gassenhauern, ehe sich nach einem krud okkulten Showdown auf Trashfilm-Niveau der Vorhang gnädigerweise schließt. Hoffentlich bleibt der Cliffhanger, in dem der von Jared Leto rampensäuisch gespielte Batman-Erzfeind Joker einen seiner wenigen Auftritte hat, ein leeres Versprechen.

Böse sollen das Böse ausmerzen – verführerischer Ansatz, katastrophal umgesetzt.