Unwetter im Kreis Tübingen
Sturmtief Eugen: Die Böen waren zu stark für manchen Baum
Eine 30-Meter-Eiche und weitere, teils mächtige Bäume entwurzelt: Sturmtief Eugen wütete am Dienstag durch den Landkreis Tübingen.
Sturmtief Eugen entwurzelt mehrere große Bäume
Kräftige Böen des Sturmtiefs Eugen haben am Dienstag rund um Tübingen mehrere, teils mächtige Bäume entwurzelt. Bilder: Ulrich Metz, Hans-Jörg Schweizer, Stadt Tübingen
Gegen 10.30 Uhr stürzte auf dem Tübinger Bergfriedhof bei starken Windböen eine etwa ein Meter dicke und 30 Meter hohe Eiche um, die im Altbestand bei Waldkapelle und Wirtschaftsgebäude stand. Mehrere Gräber wurden beschädigt. Auch auf den Friedhöfen in Lustnau und Unterjesingen wurden Bäume entwurzelt. Die Kommunalen Servicebetriebe Tübingen gehen nun beim Aufräumen nach Priorität vor: Verkehrssicherung zuerst, sagt Tiefbauamtleiter Albert Füger. Erst anschließend kann der Schaden an den Grabstätten beurteilt werden.
Mitten in der Stadt, am Rande des Neckarmüller-Biergartens, entwurzelte der Sturm eine 20 Meter hohe Kastanie. Als der Baum umstürzte, beschädigte er eine Holzterrasse und deren Glasdach. Warum der vergleichsweise harmlose Sturm gleich mehrere mächtige Bäume zu Fall brachte? Stadtförster Thomas Englisch vermutet, dass der wechselhafte Sturm eben doch ein paar sehr heftige Böen hervorbrachte. Zudem schließt Englisch nicht aus, dass die vergangenen drei sehr trockenen Jahre mancher Wurzel zugesetzt haben. Über die Situation im Wald hatte Englisch am Abend noch keinen Überblick: „Der kluge Förster geht bei Sturm nicht in den Wald.“
Auch Feuerwehr und Polizei waren im Sturmeinsatz, meist wegen Bäumen auf den Straßen: So musste die B27 am frühen Nachmittag bei Kirchentellinsfurt und Walddorfhäslach je für kurze Zeit teilgesperrt werden. Auf dem Tübinger Festplatz fing die Feuerwehr ein davongewehtes Zelt der Fieberambulanz ein, und in Rottenburg wehte der Sturm Dachziegel von der Moritz-Kirche. Verletzt wurde laut Polizei niemand.