Kreis Tübingen

Sturm reißt Bäume um – Feuerwehren im Dauereinsatz

Ein Unwetter um die Mittagszeit hat im Kreis Tübingen für Schäden gesorgt. Es gab auch Verletzte.

31.03.2023

Von ST

Umgestürzter Baum in der Seebronner Straße in Rottenburg. Bild: Feuerwehr Rottenburg

Umgestürzter Baum in der Seebronner Straße in Rottenburg. Bild: Feuerwehr Rottenburg

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Freitag vor schweren Gewittern gegen 13 Uhr gewarnt. Und die gab es dann auch: „Aktuell sind wir im kompletten Stadtgebiet bei mehreren Einsatzstellen“, teilte die Feuerwehr Rottenburg am frühen Freitagnachmittag mit. Auch ein Sprecher der Tübinger Leitstelle sprach von einigen Einsätzen. Nachmittags berichtete dann Kreisbrandmeister Marco Buess von insgesamt etwa 50 Einsätzen im ganzen Kreisgebiet. Nur am äußersten Süden des Landkreises Richtung Zollernalb waren die Sturmböen offenbar vorbeigezogen. Bei den Einsätzen ging es lau Buess um die üblichen sturmtypischen Schäden: Äste und Bäume auf Straßen und Wegen, vom Dach gefegte Ziegel oder umgewehte Baugerüste.

Später berichtete dann die Polizei, dass gegen 13.15 Uhr in der Seebronner Straße in Rottenburg eine 36-Jährige von einem umstürzenden Baum am Arm getroffen und dabei leicht verletzt worden sei. Die Frau habe sich selbstständig in ärztliche Behandlung begeben.

Auf der B28 bei Rottenburg ereignete sich in Folge des Sturms ein Verkehrsunfall mit Personenschaden: Gegen 13.45 Uhr wollte ein Lastwagenfahrer von der L370 kommend auf die Bundesstraße auffahren, wobei aber sein Anhänger von einem Windstoß erfasst und auf die Gegenfahrspur gedrückt wurde. Ein entgegenkommender 61-jähriger Ford-Fahrer kollidierte frontal mit dem Anhänger. Der 61-Jährige zog sich dabei Verletzungen noch unbekannten Ausmaßes zu. Er wurde vom Rettungsdienst zur Untersuchung und Behandlung in eine Klinik gebracht. Der Ford musste abgeschleppt werden. Den Schaden schätzt die Polizei auf etwa 40.000 Euro.

Fast zeitgleich kippte auf der K1250 bei Bissingen ein Wohnwagenanhänger sturmbedingt um, wodurch die Fahrbahn blockiert wurde. Verletzt wurde dort niemand. Den Schaden an Auto und Wohnwagen schätzt die Polizei auf 20.000 Euro.

Das Unwetter, das über alle vier Landkreise des Polizeipräsidiums Reutlingen gezogen war, hatte laut Polizeibericht allein zwischen 13 und 15 Uhr zu rund 160 Polizeieinsätzen geführt. Danach habe sich die Situation allmählich entspannt. „In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle handelte es sich um umgestürzte Bäume, Verkehrszeichen sowie Bauzäune, die teilweise auch geparkte Fahrzeuge beschädigten oder entsprechende Verkehrsbehinderungen zur Folge hatten“, berichtet die Polizei. Der verursachte Gesamtschaden könne nicht beziffert werden. Im Laufe des Nachmittags und Abends müsse insbesondere im Straßenverkehr weiterhin mit auf die Fahrbahn gewehten oder gestürzten Gegenständen gerechnet werden.

Zwischen Bieringen und Eyach landete ein Baum auf dem Bahngleis, weshalb es zu Einschränkungen und Ausfällen im Zugverkehr kam, wie die Deutsche Bahn mitteilte.

Auch im Französischen Viertel in Tübingen hinterließ der Sturm am Freitagmittag seine Spuren. Bild: Eike Freese

Auch im Französischen Viertel in Tübingen hinterließ der Sturm am Freitagmittag seine Spuren. Bild: Eike Freese

In der Tübinger Innenstadt suchten die Menschen am Mittag Schutz in Häusern, unter Vordächern und in den Geschäften. Fahrräder, Bauzäune und andere ungesicherte Dinge wurden von den Sturmböen umgeweht oder davongeblasen. Auf der Neckarinsel kamen etliche Äste der altehrwürdigen Platanen herunter.