Coronavirus

Strengere Ausgangsregeln in Süddeutschland

Bayern und Baden-Württemberg erlassen unterschiedlich strikte Ausgangsbeschränkungen. Restaurants müssen schließen.

21.03.2020

Von DPA

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus schränken mehrere Bundesländer das öffentliche Leben noch einmal drastisch ein. Am weitesten geht dabei Bayern: Dort treten an diesem Samstag landesweite Ausgangsbeschränkungen in Kraft. In Baden-Württemberg sind auf öffentlichen Plätzen nur noch Treffen von bis zu drei Personen erlaubt. Restaurants werden für Gäste geschlossen, nur noch Mitnahme und Lieferdienste bleiben. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Sonntag mit den Bundesländern über die weiteren Schritte beraten.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte, das Land müsse zu diesen härteren Maßnahmen greifen, um die Menschen von Treffen abzuhalten. Er kritisierte die Verstöße gegen die bisherigen Regeln scharf: „Es sind zu viele, die sich nicht daran halten. Sie gefährden andere und sich selbst.“

In Berlin machte die Bundesregierung deutlich, dass sie ohne Zwang dieses Verhalten von der Bevölkerung am kommenden Wochenende erwartet. „Am Samstag verabreden sich die Menschen ja traditionell miteinander, weil sie freihaben“, sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) dem „Spiegel“. Das gehe abseits der Kernfamilie aber derzeit nicht.

Das Coronavirus hat nach den Daten aus offiziellen Statistiken nun weltweit mehr als 10 000 Menschen den Tod gebracht. Die private Johns Hopkins University im US-Staat Maryland führte in ihrer Liste auf ihrer Homepage am Freitagmittag 10 038 Tote. Die tatsächliche Zahl abseits der offiziellen Statistiken dürfte deutlich höher liegen, schätzen Experten.

Das Robert-Koch-Institut hatte bereits am Morgen die Deutschen eindringlich zum Abstandhalten und zu deutlich mehr Rücksichtnahme gegenüber Mitmenschen aufgefordert. „Diese Krise hat ein Ausmaß, das ich mir nie hätte vorstellen können“, sagte Präsident Lothar Wieler in Berlin.