Fußball

Streit um dritte Liga ist programmiert

DFB-Bundestag wird an diesem Montag etliches zu entscheiden haben. Harmonie erwartet niemand.

25.05.2020

Von DPA

DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius (DFB). Foto: dpa/Boris Rössler

DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius (DFB). Foto: dpa/Boris Rössler

Frankfurt. Die Positionen sind verhärtet, die Stimmung ist explosiv: Für den Deutschen Fußball-Bund wird der erste virtuelle Bundestag in der 120-jährigen Geschichte zur Zerreißprobe. Der im Ton immer schärfer werdende Streit um die ab 30. Mai geplante Saison-Fortsetzung in der 3. Liga hat die Fußball-Familie mitten in der Corona-Krise entzweit und droht an diesem Montag (13 Uhr) zu eskalieren.

Nach dpa-Informationen haben die Landesverbände Sachsen und Sachsen-Anhalt einen Abänderungsantrag eingebracht, in dem sie den Abbruch der Saison fordern. Die Spielzeit 2019/20 soll mit dem Tabellenstand zum Zeitpunkt der Aussetzung nach dem 27. Spieltag ohne sportliche Absteiger gewertet werden. Aufsteigen sollen die ersten drei Teams, die Relegation des Tabellendritten gegen den Zweitliga-16. soll entfallen.

Die DFB-Führung will die Saison dagegen mit aller Macht zu Ende bringen und hat dafür einen konkreten Spielplan bis zum 4. Juli festgelegt. „Es ist normal und nachvollziehbar, dass es unterschiedliche Vorstellungen in den Landesverbänden gibt“, beschwichtigte Generalsekretär Friedrich Curtius. Dennoch erwartet er eine „kritische und kontroverse Diskussion“.

Nur wenig Chancen auf Erfolg werden dabei einem Antrag des Saarländischen Verbandes auf Einführung einer zweigleisigen 3. Liga mit jeweils 18 Mannschaften pro Staffel eingeräumt. „Ich glaube nicht, dass der eine Mehrheit finden wird“, sagte Curtius. Auch eine Aufstockung der 3. Liga auf 24 oder 25 Teams, für die sich der FC Carl Zeiss Jena stark macht, hat nach Ansicht des DFB-Generalsekretärs kaum Erfolgsaussichten.

Nur wenig Konfliktpotenzial gibt es bei der anstehenden Entscheidung über die ab 29. Mai geplante Fortführung der Saison in der Frauen-Bundesliga. dpa