SC Freiburg

Streich übt Kritik an sich selbst

Nach der Nullnummer gegen Mainz entschuldigt sich der Coach beim Gegner für sein Verhalten im Vorfeld.

20.09.2021

Von sid

Nahm am Samstag kein Blatt vor den Mund: SC-Trainer Christian Streich. Foto: Torsten Silz

Nahm am Samstag kein Blatt vor den Mund: SC-Trainer Christian Streich. Foto: Torsten Silz

Mainz. Erst einmal wollte Christian Streich noch eine Sache aus der Welt schaffen. Bevor der Trainer des SC Freiburg über das magere 0:0 seiner Mannschaft im „kleinen Spitzenspiel“ beim FSV Mainz 05 sprach, hatte er noch reichlich Redebedarf an anderer Stelle – und holte dabei zu einer bemerkenswerten Selbstkritik aus.

Er habe sich „die letzten zwei Tage abartig geärgert“, gab der Coach der Breisgauer zu und spielte dabei auf seine Aussagen im Vorfeld an, mit denen er den Gegner zum Europacup-Anwärter erklärt hatte. Mainz könne „alles gebrauchen, aber nicht so ein Zeugs von einem anderen Trainer, der nicht genug nachgedacht hat und sich hinreißen lassen hat zu so einem Blödsinn“.

Am Donnerstag hatte Streich die Rheinhessen, die unter Bo Svensson im Vorjahr mit einem Kraftakt den Abstieg verhindert hatten und eine beeindruckende Entwicklung genommen haben, noch in den höchsten Tönen gelobt. Er „habe vor der Saison gesagt, dass sie um den Europapokal spielen werden“, betonte Streich vor der Partie – und ruderte nun selbstkritisch zurück.

„Dieser Scheiß jetzt, am fünften Spieltag über den Europapokal zu reden. Was mich wahnsinnig aufgeregt hätte, wenn das von irgendwo gekommen wäre. Genau das habe ich gemacht“, sagte Streich etwas beschämt und bat auch deshalb „bei allen Mainzer Verantwortlichen“ um Entschuldigung.

Keine Kritik vom Gegner

Svensson reagierte vollkommen gelassen, blickte schmunzelnd zu Streich und sorgte womöglich für etwas Beruhigung. „Keine Sorge, Christian. Ich nehme die Entschuldigung an“, sagte der Däne. Er habe die Worte „eigentlich auch wahrgenommen, wie Christian es gedacht hat. Er wollte uns einfach loben für die tolle Spielzeit zuletzt. Das war Respekt von seiner Seite“.