Steinlachtal

Unwetter: Straßen und Keller im Steinlachtal überflutet

Der schwere Regen am Montagabend hat im Steinlachtal für Hochwasser gesorgt. Von rund 50 Einsatzstellen berichtet die Mössinger Feuerwehr.

28.06.2021

Von Moritz Siebert

Der Wiesbach trat bei der Nehrener Musikantenscheune über die Ufer.Bilder: Klaus Franke

Der Wiesbach trat bei der Nehrener Musikantenscheune über die Ufer.Bilder: Klaus Franke

Kurz nach 18 Uhr setzte am Montagabend schwerer Regen über dem Steinlachtal ein. Vielerorts knallten große Hagelkörner vom Himmel, in Nehren waren Brocken mit bis zu fünf Zentimeter Durchmesser dabei. Für zahlreiche Feuerwehreinsätze sorgten am Abend aber die Wassermassen. Innerhalb kürzester Zeit traten Flüsse über die Ufer, Keller liefen voll, Straßen waren nicht mehr befahrbar.

In Nehren war die Feuerwehr im ganzen Ort im Einsatz, darüber informierte Bürgermeister Egon Betz am Abend gegen 20 Uhr. Überlandhilfe musste die Wehr anfordern, auch vom THW. Mehrere Wohngebiete waren in Nehren betroffen. Die Zufahrt zur Daimlerstraße musste gesperrt werden, an mehreren Stellen stand dort das Wasser, etwa im Bereich des Bahnhofs und an der Zufahrt zur Reutlinger Straße beim Casino. Der Wiesbach hatte sich in kürzester Zeit in einen reißenden Fluss verwandelt und trat an mehreren Stellen über die Ufer, etwa hinter der Musikantenscheune. Auf Grünflächen außerhalb der Ortschaften bildeten sich Seen.

Auch im Bereich des Kreisverkehrs beim Kleintierfriedhof in Mössingen stand das Wasser. Der Kreisverkehr beim Gewerbegebiet Riethäcker war überflutet. Den Bereich musste die Feuerwehr am Abend sperren. Im Gewerbegebiet drohten die Wassermassen, Einkaufsmärkte zu fluten. Helfer hoben Gullideckel an, damit das Wasser besser abfließen konnte.

Auch die Mössinger Feuerwehr war den ganzen Abend im Einsatz. Patrick Flammer, stellvertretender Kommandant der Abteilung Mitte, berichtete am Montagabend von rund 50 Einsatzstellen, verteilt im ganzen Stadtgebiet. Überwiegend handelte es sich um vollgelaufene Keller. Im Norden sei es recht geballt gewesen, so Flammer, auch beim Firstwald-Gymnasium war die Feuerwehr im Einsatz.

Im Stadtgebiet waren etwa Breitestraße und Goethestraße betroffen, allerdings auch Randbereiche wie die Albert-Schweitzer-Straße oder In Weiherwiesen in Belsen. Auch den Ortsteil Bästenhardt traf das Unwetter hart. In Öschingen gab es einige Einsatzstellen, in Talheim war, Stand 21.30 Uhr, kein Einsatz notwendig.

Beim Pflegeheim Haus an der Steinlach errichteten die Einsatzkräfte Spundwände, damit das Wasser aus der stark angestiegenen Steinlach nicht ins Gebäude dringen kann. Bis zum späten Abend war die Steinlach in der Altstadt aber nicht über die Ufer getreten. Alle Abteilungen der Mössinger Feuerwehr waren am Abend im Einsatz.

Auch Ofterdingen war vom Unwetter betroffen. Wegen Überflutung musste die Unterführung unter der B27 gesperrt werden.

Die Feuerwehr war den ganzen Abend im Einsatz: Hier pumpen Einsatzkräfte Wasser aus einem Keller in der Mössinger Zeppelinstraße.

Die Feuerwehr war den ganzen Abend im Einsatz: Hier pumpen Einsatzkräfte Wasser aus einem Keller in der Mössinger Zeppelinstraße.

Unfall auf der B27

Stark betroffen waren vom Unwetter außer dem Steinlachtal auch Reutlingen und Umgebung. Die Polizei konnte am Abend noch keine Bilanz zu den Einsätzen in der Region liefern. Ununterbrochen gingen bei der Polizei Notrufe ein, unzählige überflutete Keller seien gemeldet worden. Auf der B27 war es am Abend auf Höhe der Pulvermühle bei Gomaringen noch zu einem Unfall gekommen, bei dem sich ein Auto überschlug.