Erinnerung an Feuerwehrmänner

Straßen im neuen Quartier werden nach Andreas Mang und Kurt Schwägerle benannt

Auf den Tag zehn Jahre nach ihrem tragischen Tod hat der Tübinger Gemeinderat beschlossen, zwei Straßen nach den Feuerwehrmännern Andreas Mang und Kurt Schwägerle zu benennen.

18.12.2015

Von Gernot Stegert

Tübingen. Mit Atemschutzmasken ausgerüstet kämpften in der Nacht des 17. Dezember 2005 die beiden Feuerwehrleute Andreas Mang und Kurt Schwägerle gegen die Flammen in einem alten Lagerhaus mit Künstlerateliers in der Reutlinger Straße 34/1. Während des Einsatzes sind die beiden Männer an Rauchvergiftung gestorben.

Ihrem Tod folgten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die Hausbesitzerin und unter anderem gegen den damaligen Einsatzleiter. Doch am Ende bewertete der Leitende Oberstaatsanwalt Walter Vollmer den Tod der Feuerwehrleute „als tragische Verkettung unglücklicher Umstände“. Über 80 Feuerwehrleute in 18 Einsatzfahrzeugen bekämpften den Brand von außen über die Drehleiter und mehrere Rohre. Das völlig zerstörte Haus wurde später abgerissen.

„Niemand kann sich vorstellen, wie viel Leid der Tod für ihre Familien bis heute bedeutet. Sie leben in den Herzen ihrer Kameraden fort“, sagte Oberbürgermeister Boris Palmer am Donnerstag im Gemeinderat. Er erinnerte an die große „Erschütterung in der ganzen Stadtgesellschaft damals“ und an einen bewegenden Trauergottesdienst, an dem 2200 Menschen in der Stiftskirche und auf dem Holzmarkt teilnahmen. Stadtrat Bernd Gugel (AL/Grüne), selbst bei der Feuerwehr aktiv, berichtete, dass die Tübinger Feuerwehr ihrer beiden Kameraden jedes Jahr gedenke. Mit bewegter Stimme sagte Gugel: „Sie sind tot, aber sie sind nicht vergessen.“

Künftig werden alle Tübinger an Mang und Schwägerle erinnert. Denn der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, zwei neue Straßen nach den beiden zu benennen. Sie entstehen im neuen Stadtquartier in der Nähe zum Ort des tragischen Todes: auf dem Güterbahnhofsareal. Der Andreas-Mang-Weg und der Kurt-Schwägerle-Weg werden westlich und östlich der Güterhalle von der Eisenbahnstraße abzweigen.

Der 35-jährige Oberlöschmeister Kurt Schwägerle war ein langjähriges Mitglied der Abteilung Stadtmitte und Gruppenführer und Maschinistenausbilder. Er hinterließ eine Frau und zwei Kinder. Der 24-jährige Andreas Mang war lange Zeit im Stadtteil Hagelloch aktiv und wechselte nach seinem Umzug in die Kernstadt zur Abteilung Stadtmitte. Er bestritt den Einsatzdienst als Truppführer. sg