Als die Sternschnuppennächte auf der Burg Hohenzollern vor sieben Jahren das erste Mal aufleuchteten, da machten sich vor allem Leute auf, um tatsächlich nach Sternschnuppen zu schauen. „Heute sind die Nächte vor allem ein Happening, zu dem viele Leute von weit her anreisen. Einige kommen mit Wohnmobilen“, sagt Anja Hoppe, die Betriebsleiterin auf der Burg Hohenzollern.

Sternschnuppennächte auf der Burg Hohenzollern

Eindrücke von den Sternschnuppennächten auf der Burg Hohenzollern. Bilder: Thomas de Marco

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Selbst am Freitag sind trotz des großen Regens, der gegen 20 Uhr einsetzte, noch gut 2000 Menschen gekommen. Am Samstag waren es dann mehr als doppelt so viele, darunter jede Menge Kinder. Schon weit unterhalb der Burg sind die Parkplätze belegt, die Shuttlebusse sind permanent im Einsatz.

Oben ist einer der Türme in blaues Licht getaucht, aus dem gemauerten Tunnel hinauf zur Burg geben Fenster immer wieder Blicke auf Lichtinstallationen frei. Und dann öffnet sich der Burghof, der in außergewöhnliches Licht getaucht ist: Auf den Wänden der Gebäude tanzen Kreise oder verlaufen Streifen, dazu wird Musik eingespielt. Der Platz ist voller Menschen, die sich nicht satt sehen können am Leuchtspektakel. Viele sind mit Kamera und Stativ auf die in 855 Metern Höhe thronende Burg gekommen.

Gleich vier Mal pro Abend tritt Künstler Ruven Nagel auf: Drei Mal als Kristallmagier sowie mit seiner Feuershow jeweils zum Abschluss des Programms. Akrobat Noah Chorny hat zwei Auftritte an seiner Laterne und zeigt auf dem schwankenden Beleuchtungskörper alles, was ihm tunlichst keiner nachmachen sollte. Im Kutschenstall gibt es eine kostenlose Astro-Kurzberatung durch Sternendeuter Stephan Schumacher.

Wer dem Trubel im Innenhof entfliehen möchte, kann sich die Räume der Burg anschauen – vorausgesetzt, er schlüpft in die großen Schlappen. Auch die Kasematten und die Schatzkammer sind während der beiden Sternschnuppennächte geöffnet.

Abseits des Trubels geht es im Burgrestaurant tatsächlich um die Perseiden, also den jedes Jahr im August zu sehenden Strom an Meteoren. Rolf Bitzer von der Sternwarte Zollern-Alb erklärt, was es auf sich hat mit diesen Sternschnuppen, und übt heftige Kritik an einem anderen Himmelskörper: Dass der Mond derzeit so stark strahle, sei Gift für die Beobachtung der Sternschnuppen.

Und dann hat er noch einen Tipp für die Besucherinnen und Besucher, denen die Sternschnuppen trotz des umfassenden Programms auf der Burg nicht schnuppe sind: „Gehen Sie auf jeden Fall in die andere Richtung wie ich, denn ich stehe beim Beobachten immer falsch!“

Auf der Bastei rund um die Burg sitzen die Leute, die vor allem deshalb gekommen sind, um nach den Sternschnuppen Ausschau zu halten. Immer mal wieder signalisiert ein kurzer Ruf, dass jemand eine leuchtende Spur am Himmel gesehen hat. Doch die Perseiden machen sich rar in der Nacht zum Sonntag. Dem Spaß auf der Burg kann das aber wenig anhaben. Und die beste Zeit, Sternschnuppen zu sehen, ist ohnehin heute Nacht. Um 4 Uhr in der Frühe.