SV 03 siegt gegen Rottweil

Steinhilbers Pranken und Genuardis Vorlagen

Fußball-Landesliga: Der SV 03 Tübingen siegt zum Auftakt mit 4:1 (2:0) gegen Rottweil.

19.08.2018

Von Vincent Meissner

Interview mit SV03-Trainer Andreas Beyerle
© Video: Meissner 02:34 min
Interview mit dem neuen SV 03-Trainer Andreas Beyerle nach dem Sieg gegen Rottweil.

Eigentlich wollte Tübingens Daniel Genuardi so kurz vor der Pause gar nicht mehr rein. Nach einer Behandlung an einer Schürfwunde am Oberschenkel war er fast schon auf dem Weg in die Kabine. Doch SV-Trainer Andreas Beyerle erinnerte sich an das Pokalspiel gegen die TSG Tübingen, als sein Team in Unterzahl ein Gegentor kassierte – und schickte Genuardi zurück aufs Feld: „Ich hab‘ gesagt, beweg‘ deinen Arsch da rein“, berichtete Beyerle. Und Genuardis Einsatz machte sich bezahlt: Nach einem feinen Pass von Florian Kurtz auf rechts bediente Genuardi in der Mitte Felix Müller, der im Fallen in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum 2:0 traf. Und dass Genuardi drin blieb, lohnte sich auch später noch für den SV: Insgesamt bereitete er drei Treffer vor. „Der Kerle kann noch mehr“, sagte Trainer Beyerle dennoch.

Die erste große Chance des Spiels vor 220 Zuschauern im SV 03-Stadion hatte Simon Kläger von Aufsteiger Rottweil, der an den Außenpfosten schoss (3. Minute). Der SV tastete sich langsam ran und nachdem Kenyan Price frei aus kurzer Distanz an Rottweils Torwart Marijan Huiljic gescheitert war, gab’s nach der anschließenden Ecke Strafstoß für Tübingen: Rottweils Marco Lenz hatte den Ball nach einem Rückzieher von Felix Müller an die Hand bekommen, monierte jedoch Müllers hohes Bein. „Es war eine harte Entscheidung“, sagte Rottweils Trainer Uli Fischer. Valentin Scholz traf zum 1:0 (26.). Anschließend hatte der SV noch eine gute Chance durch Marc Poerschke, der jedoch aus 13 Metern verzog. Kurz vor der Halbzeit rettete SV-Torwart Max Steinhilber bei einer von drei prima Aktionen im Eins gegen eins gegen Kläger, ehe Müller kurz darauf zum 2:0 traf.

Kurz nach der Pause fuhr Steinhilber seine Pranke wieder aus und hielt gegen den agilen Mohammed Eid (48.), ebenso bei einem Freistoß aus 17 Metern von Kevin Garcia (58.). Vom Trainer gab’s ein Sonderlob: „Max hat heute echt stark gehalten.“ Kläger köpfte dann noch aus sieben Metern frei drüber (66.). Doch der SV überstand die Rottweiler Druckphase unbeschadet.

Und zum Ende hin machten die Tübinger das Spiel dann klar: Genuardi bediente den eingewechselten Mouhamed Arfaoui zum 3:0 (80.) und nach Doppelpass mit Genaurdi gab’s durch Ebrima Camara gleich noch mal ein Jokertor (82.). In der Nachspielzeit kam Rottweil nach einer Schlampigkeit in der SV-Defensive durch Kläger noch zum 1:4. „Die Niederlage ist zu hoch ausgefallen“, sagte Rottweils Trainer Fischer, dem seine beiden etatmäßigen Stürmer Sascha Mauch und Marius Otte verletzt fehlten. „Wir haben heute Lehrgeld bezahlt.“ Beyerle sah es ähnlich: „Wir haben etwas mehr vom Spiel gehabt, aber ein knapperes Ergebnis wäre in Ordnung gewesen.“

SV 03 Tübingen: Steinhilber; Kurzynski (70. Arfaoui), Schmid, Kuwert, Mayer (51. Tahtsides) – Poerschke (60. Camara), Scholz, Kurtz, Price – Genuardi, Müller (86. Stäbler).

Glänzte gegen Rottweil als Vorbereiter: Daniel Genuardi (Mitte), der hier mit Joker Mouhamed Arfaoui abklatscht.Bild: Ulmer

Glänzte gegen Rottweil als Vorbereiter: Daniel Genuardi (Mitte), der hier mit Joker Mouhamed Arfaoui abklatscht.Bild: Ulmer

Ersah Öztürk frotzelt

Andreas Beyerle, der Trainer des SV 03 Tübingen, war kaum zu hören bei seinem Punktspiel-Debüt an der Seitenlinie bei seinem neuen Klub. Der Grund: Er ist leicht erkältet. „Dafür ist er in der Kabine umso lauter“, sagte Tübingens früherer Abteilungsleiter Marco Müller am Rande des Spiels mit einem Schmunzeln. Auf der Tübinger Bank übernahm bereitwillig der verletzte Routinier Ersah Öztürk die Aufgabe des Lautsprechers. Er gab immer wieder Kommandos und motivierte seine Kollegen. Und auch für einen Lacher sorgte Öztürk nach einem Freistoß von Gregor Kuwert in der zweiten Hälfte, den Rottweils Torwart Marijan Huljic per Faustabwehr klärte: „Gregor, nimm nächstes Mal den starken Fuß!“, frotzelte Öztürk.

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Erstellt:
19.08.2018, 20:42 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 51sec
zuletzt aktualisiert: 19.08.2018, 20:42 Uhr

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