Starzach · Gemeindeentwicklung

„Starzach 2025“ läuft länger als 2025

Andreas Scholz zog eine weitere Zwischenbilanz der Bürgerbeteiligung.

01.02.2023

Von Michael Hahn

Es geht also doch: Nur anderthalb Stunden dauerte die öffentliche Gemeinderatssitzung am Montagabend im Bierlinger Rathaus, plus eine Viertelstunde Ausschuss vorab. Eine Handvoll Zuhörer waren im Rathaussaal, die Youtube-Übertragung der Sitzung wurde bis Dienstagmorgen 136 Mal aufgerufen.

Der übliche Sitzungsmarathon wurde unter anderem durch den „Schweinsgalopp“ verkürzt, mit dem Projektleiter Andreas Scholz nach eigenen Worten durch seine Zwischenbilanz des „Gemeindeentwicklungsprojekts Starzach 2025“ führte. Grob gesagt geht es um die Lebensqualität in der Fünf-Dörfer-Gemeinde, vom Wohnbau über Kinderbetreuung bis zur Gewerbeförderung – und alles mit möglichst viel Bürgerbeteiligung. Viele Aufgaben seien abgearbeitet worden, sagte Scholz, noch mehr laufe weiter, anderes sei noch gar nicht richtig aufgegriffen.

Das Projekt wurde 2012 mit verschiedenen Workshops gestartet. Und – anders als der Name vermuten ließ – es soll auch noch mehrere Jahre weiter laufen. Ob es deswegen umbenannt wird („Starzach 2035“?), sagte Scholz nicht.

Weiter laufen sollen unter anderem die jährliche Erfassung von Baulücken und leerstehenden Gebäuden – „auch wenn dies sehr mühselig und kleinteilig ist“. Die „Innenentwicklung“ an der Bierlinger Brechengasse im Jahr 2017 sei ein „Leuchtturmprojekt“ gewesen. Aber der Tausch oder Ankauf von Grundstücken sei „bis jetzt noch unterbelichtet“. Scholz will „für den nächsten Gemeinderat“ (die Neuwahl ist 2024) eine „Bebauungsplan-Fibel“ erarbeiten, mit den wichtigsten Grundsätzen für (neue) Baugebiete.

Ein besonderer Erfolg sei der Bürgerbus, den im vergangenen Jahr wöchentlich „40 bis 45 Personen“ benutzten – trotz Corona. Dieses ehrenamtliche Sammeltaxi soll weiterfahren, wobei dafür auch die Zustimmung des Landratsamts erforderlich ist. Und demnächst soll ein neues Projekt starten: ein Repair-Café in Starzach.

Scholz muss sein Engagement für das Gemeindeentwicklungsprojekt allerdings zurückfahren. Er habe mittlerweile viele andere Aufgaben im Rathaus übernommen. Er werde aber auf jeden Fall weiterhin für die Bürgerbeteiligung zuständig bleiben.

Ratsmitglied Hans-Peter Ruckgaber dankte für den Bericht. Ihm sei allerdings aufgefallen, dass in den Arbeitsgruppen „immer die gleichen Leute“ mitmachen. Deswegen solle man „Starzach 2025“ „neu bewerben“. Bürgermeister Thomas Noé versprach, beim anstehenden Neubürger-Empfang das Gemeindeentwicklungsprojekt mit seinen vielen Angeboten der Bürgerbeteiligung vorzustellen.