Starke Bayern stehen mit einem Bein im Viertelfinale

Rom. Ein bärenstarker FC Bayern München hat bei seinem erneuten Angriff auf Europas Fußball-Thron ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Nach einem kleinen Liga-Tief gewann der Titelverteidiger sein Achtelfinal-Hinspiel bei Lazio Rom souverän mit 4:1 (3:0) und führte seine beeindruckende Erfolgsserie in der Champions League trotz aller Probleme fort. Der Klub-Weltmeister kann nach dieser Machtdemonstration schon vor dem Rückspiel am 17. März in der Münchner Allianz Arena bereits mit dem Viertelfinale planen.

Die angeschlagenen Münchner, die zuletzt in der Bundesliga zweimal sieglos geblieben waren, gingen im Stadio Olimpico bereits in der 9. Minute durch Torjäger Robert Lewandowski in Führung. Der erst 17-Jährige Jamal Musiala mit einem Rekordtreffer (24.) und Leroy Sane (42.) sorgten schon vor der Pause für die Entscheidung. Dazu kam nach dem Wechsel ein Eigentor durch Francesco Acerbi (46.). Lazio konnte durch Joaquin Correa (49.) nur verkürzen. Damit sind die starken Bayern seit 19 Spielen (18 Siege) und knapp zwei Jahren in der Königsklasse ungeschlagen.

Der Rekordmeister aus der bayerischen Landeshauptstadt, bei dem Thomas Müller, Serge Gnabry, Benjamin Pavard, Corentin Tolisso und Douglas Costa fehlten, war Lazio in allen Belangen überlegen. Die Forderung von Trainer Hansi Flick nach zuletzt wenig berauschenden Leistungen, in Rom „besonders motiviert“ aufzutreten, setzten die Bayern vor allem in der ersten Hälfte konsequent um.

Der frühere Bayern-Keeper Pepe Reina und Sergej Milinkovic-Savic mussten schon früh in höchster Not für die Römer klären. Gegen Top-Torjäger Lewandowski war Reina allerdings machtlos: Der Pole profitierte allerdings von einem Aussetzer von Mateo Musacchio, der den 72. Champions-League-Treffer des Bayern-Stürmers mit einem katastrophalen Fehlpass einleitete. Für Robert Lewandowski war es schon das 32.?Pflichtspieltor in dieser Saison.

Torjäger Immobile bleibt blass

In der Folge erhöhte Lazio etwas den Druck. Chancen konnte sich der Tabellensechste der Serie A, der immerhin sieben der letzten acht Spiele gewonnen hatte, aber nicht herausspielen. Von Lazios Toptorjäger Ciro Immobile, dem ehemaligen Dortmunder, war wenig bis nichts zu sehen.

Die Bayern, bei denen Leon Goretzka wieder in der Startelf stand und wie seine Mitspieler einen starken Eindruck hinterließ, waren dagegen eiskalt: So zirkelte Youngster Musiala einen Schuss von der Strafraumgrenze unhaltbar für Reina ins Eck. Der Mittelfeldspieler avancierte zum jüngsten Bayern-Torschützen in der Königsklasse.

In der Folge dominierte der Triple-Gewinner die schockierten Römer, die in dieser Phase kaum mehr etwas entgegenzusetzen hatten. Die logische Folge war das 3:0 durch Sane nach starker Vorarbeit von Kingsley Coman. Damit war diese Begenung quasi schon entschieden. Zu dominant traten die Bayern auf.

Nach dem Wechsel erwischten die Münchner dann einen Blitzstart. Diesmal leitete der auffällige Sane ein, dessen scharfe Hereingabe Acerbi beim Abwehrversuch ins eigene Netz lenkte. Die Bayern wurden nun im Gefühl des sicheren Sieges etwas nachlässiger. Beim 1:4 spazierte Correa fast ungehindert durch die Bayern-Abwehr. Kurz darauf musste sich Neuer bei einem weiteren Schuss von Correa auszeichnen.

Danach fingen sich die Münchner wieder und bestimmten weitgehend das Geschehen, verwalteten das Ergebnis – ohne sich vor dem Bundesligaspiel am Samstag gegen den 1. FC Köln verausgaben zu müssen. sid/mut