Querpass

Standardwerk der Sprüche

Ihre Analysen sind treffsicher: „Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl“ (Andy Möller) und stochastisch belegt: „Zu 50 Prozent stehen wir im Viertelfinale, aber die halbe Miete ist das noch lange nicht“ (Rudi Völler).

07.08.2020

Von DIANA PRUTZER

Ulm. Im Flutlicht der medialen Scheinwerfer beweisen sie Bilingualität: „I hope, we have a little bit lucky“ (Lothar Matthäus). Sie sind geografisch versiert: „Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien“ (Andy Möller) und üben sich in Optimismus: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“ (Andreas Brehme). Doch manchmal leisten sich auch Fußballer und Trainer verbale Fehlpässe.

Ihnen widmet sich Ben Redelings „Das neue Buch der Fußballsprüche“. Die größte jemals gedruckte Sammlung von Bonmots rund ums runde Leder umfasst 10 000 Zitate – von Klassikern zu den Hits von heute.

480 Seiten, allein sieben davon voller Weisheiten des Kaisers, umfasst das Standardwerk und hat damit ein ähnlich biblisches Ausmaß wie der Brockhaus. Das dachte auch Ben Redelings – es sei einfach eine tolle Sache, wenn man eine Art „Bibel der Fußballsprüche“ im Regal stehen haben könnte. Eins ist klar, nicht nur die Sprüche erreichten Kultstatus, sondern auch jene, die dahinter stehen.

Deshalb, liebe Profikicker: Macht es wie Kaiser Franz und „geht?s raus und spielt?s Fußball“ und sorgt für immer neue Sprüche, damit für Redelings Bücher nicht Giovanni Trapattonis „Ich habe fertig“ gilt.