Erneuerbare Energien

Stadtwerke Tübingen übernehmen Solarpark „Metzdorf II“

Wie die Tübinger Stadtwerke (SWT) mitteilen, übernehmen sie den Solarpark „Metzdorf II“ in Brandenburg von der Juwi-Gruppe. Dadurch sollen rund 8,2 Millionen Kilowattstunden an Erneuerbaren Energien im Stromportfolio hinzukommen.

20.01.2021

Von ST

Der Solarpark „Metzdorf II“ liegt im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland auf einer 8,7 Hektar großen Ackerfläche. Dort wurden insgesamt 18.900 Solarmodule aufgebaut. Nach dem Solarpark Herlheim (Bayern) ist „Metzdorf II“ der bereits zweite SWT-Solarpark, der für einen wirtschaftlichen Betrieb ohne EEG-Vergütung auskommt. Der dort produzierte Ökostrom fließt ins Ökostrom-Portfolio der Stadtwerke Tübingen und steht damit den SWT-Ökostromkunden zur Verfügung, so die Stadtwerke. Über den Kaufpreis machte das Versorgungsunternehmen keine Angaben.

„Mit dem Projekt Metzdorf II betreten wir Neuland in Deutschland“, wird Björn Broda zitiert, Leiter des Geschäftsbereichs Erneuerbare Energien Deutschland (EED) bei Juwi. Juwi vermarkte das Projekt ohne EEG-Vergütung und ohne Stromabnahmevertrag (Power-Purchase-Agreement, PPA). „Die Stadtwerke Tübingen sind Käufer des Solarparks und stellen gleichzeitig selbst den PPA für die Projektgesellschaft. Wir erwarten, dass solche Modelle mit Stadtwerken und Energieversorgern, die den erzeugten Strom dann im eigenen Portfolio vermarkten, auch bei PV-Anlagen dieser Größe in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden“, so Broda. Dabei sei dies eine Frage des Portfoliomanagements und der Finanzierung, ob der Betreiber dies mit oder ohne PPA strukturiere. Mit Juwi verbindet die swt eine langjährige Projektpartnerschaft. „Metzdorf II“ ist allerdings die erste Solarpark-Übernahme nach drei Windparks, die Juwi für die SWT und die „KommunalPartner“ – einem Zusammenschluss von sechs Baden-Württembergischen kommunalen Stadtwerken – entwickelt und errichtet hat.

Das Ausbauziel der SWT lautet: Bis 2024 sollen 75 Prozent des gesamten Tübinger Strombedarfs mit Ökostrom aus eigenen Anlagen gedeckt werden. Derzeit stehen nach SWT-Angaben rund 64,7 Prozent zu Buche, wovon der neue Solarpark „Metzdorf II“ mit seinen 7,8 Megawatt Leistung rund 3,3 Prozent an Zuwachs gebracht hat. Insgesamt stehen die SWT damit bei rund 260 Gigawattstunden Ökostrom aus eigenen Anlagen. Nach dem Kauf von zwei Solarparks in Bayern Ende 2020, betreiben die SWT nun im Bereich der Erneuerbaren Energien Solarparks mit einer Gesamtleistung von 85 Megawatt Peak. Die Windparks der SWT bringen rund 72 Megawatt.

„Inzwischen haben die Stadtwerke Tübingen im Bereich Fotovoltaik mehr Gesamtleistung im Portfolio als bei der Windkraft, auch wenn diese immer noch den größten Stromertrag bei den Erneuerbaren bringt. Insbesondere durch unsere jüngsten Zukäufe haben wir die Sonnenkraft stark ausgebaut, während die Windkraft seit einiger Zeit eine echte Ausbauflaute erlebt“, wird wiederum Ortwin Wiebecke zitiert, der Geschäftsführer der SWT. „Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig die Sonnenenergie für die Energiewende ist und dass sie auch in den kommenden Jahren in Hinblick auf die Tübinger Klimaziele für 2030 eine tragende Rolle haben wird.“ Dank langjähriger Partner wie Juwi könne man mit neuen Solarparks entscheidende Schritte auf dem Ausbaupfad machen.