Bebenhausen
Stadt der Illusionen
Der Tübinger Gemeinderat hat in der vergangenen Woche ein dickes Klimapaket geschnürt (Aufmacher und „Übrigens“ von Gernot Stegert, 28. November).
Gernot Stegert kämpft weiter unverdrossen mit der Stadt für das Klimapaket. Aber wenn man kämpft, sollte man wissen, wofür. Die Rettung des Weltklimas durch Tübingen schließt er aus – doch nur darum geht es, wenn man heute vom Klima spricht, also die globale Reduzierung der Treibhausgase zur Einhegung der Erderwärmung auf ein erträgliches Maß. Wofür dann die schwindelerregende Investition von 1000 Millionen in 10 Jahren mit radikalen Einschnitten bei der Bevölkerung?
Nachdem die Erderwärmung die Tübinger Anstrengungen nicht einmal bemerkt, was ist es dann? „Ein Signal für den entschlossenen Kampf gegen den Klimawandel“, meint Stegert. Signal an wen? An China, USA, Indien, die Hauptverschmutzer? Oder „um Boris Palmer als Klimaschützer in die Schlagzeilen zu bekommen“? 1000 Millionen dafür? Als Wille aller Fraktionen? Besser investiert in klimafreundliche Technologien für den Weltmarkt und Anpassung an die wohl unvermeidbaren Klimaauswüchse.
Aber dann stünde man nicht im Rampenlicht. Willkommen in der Stadt der Illusionen. Und der Selbsttäuschung.