Flutkatastrophe

Staatsanwaltschaft schaltet sich ein

Behörde beschäftigt sich mit Warnungen im Ahrtal.

03.08.2021

Von DPA

Koblenz. Die Staatsanwaltschaft Koblenz prüft nach der Flutkatastrophe im Ahrtal die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung. Dabei gehe es um möglicherweise unterlassene oder verspätete Warnungen oder Evakuierungen der Bevölkerung, teilte die Behörde mit. In diese Prüfung sollen neben der „umfangreichen Presseberichterstattung“ auch Feststellungen aus Todesermittlungsverfahren sowie allgemeine polizeiliche Hinweise aus der Katastrophennacht vom 14./15. Juli einbezogen werden. Gegen wen sich der Anfangsverdacht richtet, wurde in der Mitteilung nicht gesagt.

Am Wochenende waren erneut Fragen im Zusammenhang mit dem Krisenmanagement in der Nacht des Unwetters laut geworden. Einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zufolge soll trotz präziser Warnungen erst spät der Katastrophenfall ausgerufen worden sein. Die Kreisverwaltung wollte den Bericht am Sonntag nicht kommentieren und verwies auf einen späteren Zeitpunkt. Für Landrat Jürgen Pföhler (CDU) habe die Wiederherstellung der Versorgung der Menschen im Flutgebiet derzeit oberste Priorität, hieß es. Der Innenminister von Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz (SPD), hatte erklärt, dass die Abläufe rund um die Warnungen im Ahrtal aufgearbeitet werden sollen. Die Zahl der Flutopfer im Ahrtal stieg am Montag auf 138. 26 Bewohner werden noch vermisst. dpa